Kingdom Hearts World

Normale Version: Der königliche Palast
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
"Tja... Willkommen im tiefsten Mittelalter." Die Ironie in Gracias Stimme war kaum zu überhören und wenn doch, erkannte man es spätestens als sie die Augen darüber verdrehte. Ihre Mimik war fester geworden, als sie gehört hatte um was es ging. Nicht zuletzt auch deswegen wandte sie sich ab und wieder dem Regen zu. Das Gesicht ausdruckslos. "Es ist keine Seltenheit hier, dass die Eheverträge schon im Kleinkindalter geschlossen werden. Ehen sind ein Machtinstrument, hier. Nichts anderes. Nicht das stärkste Band dass die Liebe auf dem Papier erreichen kann... sondern Verträge. Mittel in der Politik um mehr Macht und Reichtum zu erlangen. Und genau darauf ist das Leben - besonders das Leben der Frauen - geprägt. Möglichst früh verheiratet zu werden und Kinder zu bekommen. Was sind Frauen denn in den Augen des gemeinen Mannes hier? Sklaven... das Eigentum des Mannes an den sie gegen ihren Willen gebunden wurden. Es wundert mich nicht, dass du das ironisch findest. Deine Welt will modern sein... und genau das sind auch ihre Gemüter. Diese hier... hat Angst vor dem Fortschritt, das er ihnen den inneren Frieden nehmen wird. Verständlich... ich selbst kann nicht entscheiden was ich besser finde... Moderne und Egoismus oder Frieden, 'Respektlosigkeit' und Rüchständigkeit...." Sie zuckte mit den Schulter und sah dann langsam an ihm hoch. "Obwohl... ich kann kaum glauben dass sich deine Welt nicht an diese Verhältnisse erinnern kann. Du zumindest scheinst das System ja herausnehmend gut verstanden zu haben. Genauso wie man sich mit einer einzigen Ehe alles an Macht holen kann was man braucht um seine Ziele - egal welcher Art - zu erreichen." Damit wandte sie den Blick in die Ferne. ... ihr Lächeln war verschwunden und Nachdenklichkeit trat an seine Stelle. "... Wenn es gut ist für die, wegen denen ich bei der ganzen Sache mitmache, würde ich auch das Opfer bringen. Mir wurde oft genug eingetrichtert, dass ich - als das was ich bin - nur für die Leute da draußen da bin. Was kümmert das Unglück des Einzelnen wenn Tausende Hoffnung schöpfen können?"
/"Es würde mir auch nicht in den Sinn kommen, auf Teufel komm raus hier irgendwas zu ändern. Jede Welt braucht etwas Besonderes...solange das System funktioniert und man damit klar kommen kann, ist es in Ordnung. Dennoch...nicht alles in fortschrittlicheren Welten ist friedlos oder egoistisch. Zwar ist gerade letztgenannter Punkt etwas, das oft zu finden ist...aber nicht jeder ist so. Alles hat seine Vorzüge..."/, dachte er sich auf ihre Worte, ließ sich davon aber nichts anmerken. Eher noch, dass ihn ihre letzten Sätze, dass sie dieses Opfer bringen würde, wenn es das Volk glücklich machte. Ja gut...man sollte zum Wohle des Volkes regieren...aber auch in einer mittelalterlichen Welt sollten die eigenen Interessen dennoch nicht gänzlich zurückstehen...
"Dass ich mich damit auskenne, dass mir das alles vertraut ist, hat seine Wurzeln weniger in meiner Welt. Das meiste hab ich nach Gayas Untergang gelernt, die genauen Sitten und Gebräuche hab ich zwar zuhause auch gelernt, damit ich mich ggf. auch daran halten konnte, wenn wir in andere Welten gereist sind...aber dazu gekommen ist es eigentlich nie, weshalb ich sie beinahe vergessen hab. Aber irgendwann kommt eben alles wieder. Das mit der Ehe ist auch in meiner Welt nicht anders gewesen...das ist in fast jeder Monarchie so. Aber genug zu diesem Thema...du sollst nur wissen, dass von mir kein Zwang diesbezüglich kommen wird. Denn das Unglück einer einzelnen Person kann demjenigen, durch den es zustande gekommen ist, mehr verletzen als tausende Menschen schätzen könnten. Aber vor allem tut es einem selbst nicht gut, wenn man sein Leben so schnell 'wegwirft'..auch wenn ein ganzes Volk dafür Feste geben und lächeln würde."
"Es ist beneidenswert zu wissen, dass es da draußen Monarchien gibt, die anders... besser sind, als diese hier." Das waren die einzigen Worte, die Gracia zu diesem Thema noch von sich gab. Was genau sie damit nun meinte, bekam man erst beim genauen Überlegen heraus... Sie war so aufgewachsen. Mit dem Wissen und dem Glauben dass das alles völlig normal war. Ihr ganzes Leben lang darauf erzogen genau diese Prinzipien dieser Gesellschaft zu erfüllen... Es war kein Wunder, wenn man das alles ansah, dass sie so dachte. Genau dieser Druck und dieses Gefühl von Pflichterfüllung waren es schließllich auch gewesen, die sie an diesem schicksalhaften Tag hatten 'Ja' sagen lassen. Alles was sie jetzt wusste und was sie zu der machte was sie war 'rebellisch', 'normal auch für andere Welten', anpassungsfähig... und sich 100%ig sicher dass sie sich einen Zwang in dieser Hinsicht von jemandem wie Noctis garnicht bieten lassen würde... - dass das wenn überhaupt nur für die sein würde, für die sie das alles machte - ... das war erst später gekommen... in der Zeit Pardonas... und besonders in der Zeit der Gruppe.
Sie wandte ihren Blick zum Boden zu. "Glaube nicht von mir, dass ich einem solchen Zwang deinerseits nachgeben würde, selbst wenn er da wäre, Versus." Sie benutzte diesen Namen ganz bewusst. "Egal was jetzt ist. Ich bin niemand der die Vergangenheit einfach ruhen lassen kann oder will. Auch wenn es vielleicht so scheint." Sie sah mit undeutbarem Blick zu ihm hoch... wandte sich dann ab, grinste und lachte kurz darauf kopfschüttelnd. Wie sehr sich die Zeiten doch ändern konnten. Wer würde jetzt noch das glauben, was vor wenigen Monaten passiert war, zwischen ihnen? Wer würde ihm mit diesem Wissen seine Worte, 'Denn das Unglück einer einzelnen Person kann demjenigen, durch den es zustande gekommen ist, mehr verletzen als tausende Menschen schätzen könnten.' glauben?
Selbst Gracia selbst wusste nicht, ob sie soetwas nicht einfach als hirnlosen, verletzenden Spaß abtun sollte.
"Das denke ich bestimmt nicht. Nichts von alledem. Glaube es, oder nicht...das liegt ebenfalls an dir.", meinte er immer noch ungewohnt ruhig. Und schon als seine Worte verklungen waren, sah er einpaar Momente stumm geradeaus, in den Regen. Verlor sich wieder in seinen Gedanken, die sich erneut um ein ganz anderes Thema drehten.
...Regen war irgendwie schön. Er lädt zum Träumen von besseren Zeiten ein...oder dazu, in Erinnerungen an eben solche Zeiten zu schwelgen. Andererseits war er schrecklich...weil man fast schon dazu gezwungen ist, seiner 'Magie' zu verfallen und dadurch angreif- und verletzbar zu werden. Weil die Langeweile des grauen Tages sich so lange ausbreitet, bis man vollkommen ins Land der Träume gerät, man der Realität entschwindet und schmerzlich feststellen muss, wenn man aufwacht, dass es vorbei ist. Teils unwiederbringlich...
Leicht kopfschüttelnd wandte er sich wieder ab. Seufzte stumm und sah noch mal zu Gracia. "...Was macht ihr sonst, wenn das Wetter so aussieht?" Es war, wie ihm schon in der nächsten Sekunde auffiel, dieselbe Frage, die ihm selbst mal jemand gestellt hatte. Haargenau dieselbe...
Einige Momente war es ruhig gewesen zwischen ihnen. Nur das stetige Fallen der schweren Tropfen unterbrach die Stille... und Noctis. Als dieser seine Frage stellte. Was man hier sonst so tat wenn es regnete? Sie wandte sich mit vollkommen normalen Blick zu ihm um, musterte ihn nachdenklich als wüsste sie selbst nicht recht, wie sie jetzt darauf antworten sollte. "Was wir machen, bei Regen? ... Na, ja..."Man wurde den Eindruck nicht los, dass sie sich irgendwie leicht beschämt wieder dem Bode zuwandte. Nicht zuletzt auch weil sie von einem Fuß auf den anderen trat. "... Ich... Meine Schwester und ich haben die regnerischen Tage meist mit dem Lernen verbracht... Gelernt, geschrieben, die Bibliothek durchgearbeitet... Geschichte, Politik... alles sowas eigentlich. Oder wir haben uns mit ungeliebten Besuchern - 'suchende' Prinzen, wenn du verstehst was ich meine - herumgeschlagen... oder Schach gespielt... In seltenen Fällen auch Verstecken, aber nur wenn unsere Eltern weg waren... sie hatten ja immer zutun... Sowas halt." Sie sah leicht... 'traurig' darüber in den Regen hinaus und trat wieder an den Pfeiler von vorhin, an welchem sie sich 'festhielt'. "Ich weiß aber... dass die normalen Menschen in der Stadt diese Tage in der Familie verbringen. Sie spielen Spiele, lachen oder feiern Feste deren Grund niemand kennt. Es wird gesungen, getanzt und gelacht und jeder ist glücklich dass alles ist wie es ist... die, die die Möglichkeit haben nutzen die Zeit auch um drinnen zu trainieren... oder sie veranstalten Wettkämpfe einfach so zum Spaß um zu sehen wer nun der Beste von ihnen ist... .... Aber davon habe ich keine Ahnung. Die Zeit in der ich in der Stadt gelebt habe war sowieso eine der Dunkelsten in unserer Geschichte. Da gab es in den unterirdischen Tunnel hauptsächlich Training. Egal was für Wetter war. Also..." Sie zuckte mit den Schultern, sah zu Boden und beendete den Satz nicht. Warum auch?
Wieder ein großer Unterschied zwischen Ithaniak und Gaya...vor allem im Königshaus. Die Bürger hier gingen ihrem fröhlichen Leben in den Häusern weiter nach. Verbrachten die Zeit in der Familie. Bei den Royals hieß so eine Zeit eben vor allem das, was Gracia gesagt hatte. Klar, sie musste es ja auch am besten wissen. In Gaya war es anders gewesen. Fast so, wie beim Volk Ithaniaks. Eine Zeit der Familie...selbst Noctis' Vater hatte sich dafür ab und an Zeit genommen. Und waren beide verhindert, Mutter und Vater, hatte Noctis den Hofstaat geärgert bzw. mit ihnen gespielt. Sogar die sonst so ernsten Wachen hatten ihren Spaß gehabt. Ab und zu hatte er regnerische Tage auch draußen verbracht...war einfach (zum Leidwesen seiner Garde) durchs Nass gesprungen und hatte sich eben als Kind gefühlt. Zwar war das der seltenste Fall...aber es war schon vorgekommen. Lernen tat er schließlich sonst genug...und das musste er machen, wenn diese Ausflüge in Krankheit geendet hatten.
Dass diese Tatsache, wie es hier aussah...Gracia irgendwie 'traurig' machte, fiel ihm selbstverständlich auf. Und es war nicht unbedingt das, was er sehen wollte. Der Himmel selbst schien ja schon traurig genug. "Vielleicht sollte sich daran etwas ändern...und vielleicht...fangen wir gleich heute damit an? Der Tag ist perfekt für Veränderungen diesbezüglich. Machen wir etwas, das aus diesem langweiligen, königlichen Schlecht-Wetter-Trott ausbricht. Sowas muss selbst den höchsten Staatsorganen mal zugesprochen werden." Er ging zwei Schritte weiter zu ihr...und wenn man ihn jetzt ansah...konnte man genau so ein 'Leuchten' in seinen Augen sehen...das eindeutig auf eine 'Gute Person' deutete, die sich des angesehenen Alters von 26 (und des tatsächlichen von über 50) nicht unterwerfen wollte...Wie auch immer das gemeint war...
"Mh... und was willst du machen? Es ist ja nicht so dass man sonderlich viele Möglichkeiten hat ohne innerhalb kürzester Zeit zum Gespött zu werden." Gracia wandte sich mit relativ ernstem Blick wieder Noctis zu. Eine Augenbraue beim Anblick von ihm nach oben gezogen. Dieses Leuchten in den Augen.. was glaubte er denn wo und WER er war?! Das ging doch nicht!! "... Noctis, du vergisst wo du bist. Wir können nicht einfach sämtliche Regeln brechen und ein 'modernes' Leben leben, so wie du und ich das von woanders kennen. Deine Äußerung bezüglich des... *hust* königlichen Nachwuchses von heute früh bricht schon sämtliche Vorstellungen ALLER Menschen in diesem, mittelalterlichen, zurückgebliebenen Fleckchen Land. Und... ich kann doch nicht einfach anfangen jetzt - als 15jährige Königin eben dieser Welt - barfuß durch den Schlamm zu spazieren, mich einzusauen von oben bis unten und am besten noch krank zu werden. Es geht nicht, das kann ich mir nicht leisten! Das durfte ich als Kind, als Prinzessin, nicht und jetz erstrecht nicht. Stell dir vor ich würde auch nur einen Kratzer abkrigen oder nur ein einziges mal husten..." Sie schüttelte den Kopf und sah weiter zu ihm hoch. Fragend, wie er sich das vorstellte. "... Die fesseln mich ans Bett und lassen mich 5 Wochen nichtmehr raus. Jeder Kratzer wird sofort vergipst und ich darf mich einer Ganzkörperuntersuchung erfreuen, ob es mir wirklich gut geht oder nicht... und wenn sie dann erst gewisse Dinge auf meinem Rücken entdecken werd ich wahrscheinlich wegen Unwürdigkeit rausgeworfen... oder die Apokalypse droht... oder sie unterstellen mir, ich wäre eine Schwindlerin... danke die Blöße muss ich mir nicht geben... ...." Sie sah weiter zu ihm hoch in seine Augen. Dieses Leuchten... Ihr Gesicht verzog sich. "... Hör auf mich so anzugucken, es geht wirklich nicht! ... Du willst doch auch nicht zum Gespött werden! ... Die machen das wirklich so! .... Außerdem müssen wir ja auch nicht immer was machen .... und was 'normales' geht doch auch und.... ...... AAAAAACH! ._.''' " Soein Blick sollte verboten werden... eindeutig. Mit einem Seufzen das eindeutig verriet, dass sie Böses ahnte, lies sie den Kopf etwas hängen. "... fein... dann machen wir eben was ganz besonders Dummes und tun so als dürften wir das. Ich hoffe nur dass du mich hinterher nicht meinem Schicksal der seelischen Folter überlässt. Bitte. Tu es für mich... ..... oder für Raven..." /"... da sind die Erfolgschancen größer."/
Innerlich - und wirklich nur innerlich - lachte Noctis sich über Gracias Reaktion und das, was sie sagte, kaputt. Ihre Besorgnis hatte natürlich Hand und Fuß...aber sie vergaß scheinbar auch, mit wem sie gerade redete...ihm standen schließlich genug Mittel offen, dass alles das, worüber sie sich Sorgen machte, nicht passieren würde. Sie würden nicht auffliegen, sie würden nicht krank werden...und verletzen schon gleich dreimal nicht. Es ging nur darum, sich im Regen auszulassen...irgendwie. Und das ging in jeder Zeitepoche...auf jeden Fall dann, wenn man die Mittel hatte.
"Du bist trotz allem ein Kind...und ich find es...", er unterbrach für einpaar Sekunden, in denen sich seine Stirn kaum erkennbar in Falten legte, "...Hör zu...auch wenn es nicht oft so scheint, aber ich find es gut, wenn du dich als eben solches auslassen kannst. Ich seh sowas gern, dass andere Leute sich amüsieren. Vertrau mir...es wird rein gar nichts passieren. Zum einen gehen wir weit genug vom Schloss weg...und als zusätzliche Sicherheit gibt's einen Tarnzauber. Die anderen beiden Hauptschwierigkeiten weiß ich auch zu beseitigen. Also..." Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Lass uns schauen, wozu Regen alles gut sein kann...dass man sich bei ihn genauso auslassen kann, wie bei Sonnenschein....sogar noch besser."
Aus seiner Hosentasche zog er eine kleine, metallene Kugel. Er hielt sie mit Daumen und Zeigefinger einen Moment Richtung Gracia und ließ sie dann auf den Boden fallen. Zwischen ihnen (momentan noch nur für die beiden Sichtbar) erschien ein perfektes Abbild der 15-Jährigen.
"Sie und mein Abbild decken uns hier...ich glaub, wenn ich Bescheid geben würde, dass wir fortgehen, halten sie mich für komplett übergeschnappt. Sobald wir aus dem Schloss sind, wirke ich den Tarnzauber....und dann kann's losgehen.", erklärte er mit einem leichten nicken. Anschließend erschien sein Abbild. Beide Kopien stellten sich genau so hin...wie die Originiale eben gerade standen (auf abstandstechnisch usw. passend) und warteten nur darauf, dass eben diese endlich verschwanden, damit sie gesehen werden und agieren konnten. Genau das war keine Minute später der Fall. Auf die schnellste Art und Weise verschwanden Noctis und Gracia. Im selben Moment schon hatte er seinen Zauber gesprochen.
Auf einer Ebene, nahe des Waldes, tauchten sie wieder auf...

-->

Eine ganze Weile waren sie weg gewesen. Hatten eine Schlammschlacht gemacht, in der Noctis wirklich vergessen zu haben schien, wie alt er war. Sich einmal wieder als Kind fühlen...das war gar nicht so schlecht. Vor allem, wenn es einem so bekannt vor kam. Das Gefühl von Freundschaft und Spaß. Gracias herzliches Lachen...
Am Ende harrten sie, komplett durchnässt und schmutzig bis zum Limit, noch eine kurze Weile, quasi zum 'Verschnaufen' beim Wald aus, bevor sie wieder im Schloss erschienen. Im Zimmer, wo auch die Abbilder waren. Sie taten genau das, was man wohl auch von den Originalen erwartet hätte.
Mit einem Fingerschnippen machte Noctis sich, Gracia und den Boden, den sie bei ihrer Ankunft vollgesaut hatten, sauber. Damit der 'Schwindel' komplett war. "Um einer Krankheit vorzubeugen empfehle ich dir jetzt, dich ordentlich mit einem langen Bad aufzuwärmen, einen Tee zu trinken und...dieses Ding hier zu schlucken." 'Dieses Ding' war ein kleines, ovales, rötliches Drops. Es lag in seiner flachen Hand. "Ist aus Gaya...hab ich in Traverse auch immer genommen, wenn ich draußen Spaß haben- aber deshalb nicht gleich das Bett hüten wollte. Ist auch nicht bitter oder sowas...ganz angenehm eigentlich."
Und da war es wieder, dieses altbekannte Misstrauen Versus/Noctis gegenüber. Genau in dem Moment wo er ihr den Drop hinhielt. Er war oval, rötlich und ziemlich klein... Nur einen kurzen Moment musterte Gracia ihn misstrauisch und mit hochgezogener Augenbraue... dann grinste sie mehr als fröhlich... beinahe schon in Hochstimmung. "Okay... ich hoffe für dich, dass das klappt! ... dann bin ich mal weg... aber Tee trink ich nicht... er ist absolut widerlich!" Grinsend schnappte sie sich den Drop und ihr Zeug und tänzelte fast schon aus dem Zimmer. Ab ins Bad...

Froh darüber, dass keine betüttelnden Dienerinnen da waren lies sie das Wasser welches über Pumpen aus dem unterirdischen Wasserspeicher und Heizofen aus einem wasserhahnähnlichen Teil aus der Wand kam in das Marmorbecken. Der beste Beweis dass Technologie, sowie die Möglichkeiten sie umzusetzen da waren... aber größtentils nicht gewünscht worden... immerhin hatte jedes Haus auf diesem Wege einen Wasseranschluss...
Vorsichtig, nahm sie den Drop, lies sie sich in das heiße Wasser in dem Becken gleiten, legte den Kopf auf den Rand und schloß die Augen. Wie flüssiges Gold schwebten ihre Haare im Wasser und umhüllten sie. Und zum ersten Mal seit langem flogen ihre Gedanken wieder weg... und sie fanden sich nicht bei der Gruppe wieder. Sondern bei den vergangenen Stunden. Ein leichtes, fast 'sorgenfreies' Lächeln drang auf ihre Lippen... nur fast sorgenfrei... dafür dass es das wurde, fehlte noch etwas... nämlich dass jemand hinter ihr saß und mit träumte... Jemand besonderes...

Man konnte Raven das innerliche Grinsen fast schon ansehen, als Gracia und ihr Herr wiedergekommen waren. Und es war klar, dass es auch nach außen getreten wäre, wäre ein Vogel dazu fähig. " *-* es war schön, oder?! Ich wusste ihr würdet gut miteinander auskommen! *-* "
Gracias kurzes Misstrauen hatte Noctis nicht aus der Ruhe gebracht. Aber trotzdem war er innerlich 'erleichtert' als sie ihm vertraute und den Drops nahm. Schließlich wusste er auch noch, wie 'toll' es war, nach so einem Spaß krank zu sein...also lieber mit diesem kleinen Bonbon vorbeugen. Nachdem sie dann gegangen war, um auch dem anderen seiner 'Empfehlungen' nachzukommen, ging er zu Raven zum Sessel. Dass sie innerlich 'grinste' merkte er noch bevor sie ihre Worte sagte. Was ihm wiederum ein leichtes Lächeln auf die Lippen brachte.
"Ja, das war es. Ich hab mich fast nach Gaya...oder nach Traverse zurück versetzt gefühlt. Und ja, du hast es gewusst...du hattest Recht. Soweit in allen Punkten.", sagte er leise, während er sie hochhob, sich auf den Sessel setzte und sie auf seinen Schoß legte. "Ich hab mich in meinem Nachleben auch noch nie so erschöpft gefühlt, ganz ehrlich....zumindest nicht durch normalen Alltag.", murmelte er während er Raven ihre Streicheleinheit gab. /"...lass den Rest des Tages auch gut bleiben....."/
"Das will was heißen. Das hat noch niemand seitdem geschafft... okay... du hattest ja seitdem auch niemanden wie 'sie'." Wenn genau der Vogel nun mit 'sie' meinte war nicht ganz klar... ob das 'Neue' nun als etwas ganz 'Neues' gesehen wurde oder nur als Vergleich mit dem 'Alten'... aber es war klar dass keine der beiden Interpretationen 'schlechter' war als die andere. Zufrieden gurrend mümmelte sie sich in seinem Schoß ein und schloß die Augen. Würde es so weitergehen wäre zumindest sie für ihren Teil zufrieden. Mehr als zufrieden.

Wie von ihrem Mann vorgeschlagen blieb Gracia entsprechend lange im Wasser um sich aufzuwärmen. Solange bis dieses auch wieder kühler wurde und die junge Frau zu faul war um sich Neues nachlaufen zu lassen. Also: Abtrocknen, die Haare so weit es geht trocken reiben, anziehen... und dann so schnell es geht rüber, ins Bett huschen. Die Haare würden heute eh nichtmehr komplett trocknen... mit angezogenen Beinen, in die Decke gewickelt lehnte sie schließlich an der Kopfseite des Bettes. Die feucht glänzenden Haare lagen über der Decke und auf der Matraze, da wo höchstens das Kopkissen nachher zu finden sein würde. Sie selbst sah nach draußen, still aber - wie man am Lächeln sah - immernoch glücklich. Sehr sogar. Wie einfach das ging....
Raven sah Gracia eine ganze Weile unbemerkt an... dann wandte sie seinen Blick zu ihm hoch. Das folgende hörte nur er. "... Und sie ist ihr wirklich ähnlich. Es ist kaum zu glauben dass sie nichts mit Mi..... .... ähm... IHR zutun hat."
"Ja...das stimmt...", war das letzte, das er zu dem Thema sagte, bevor er den Kopf nach hinten lehnte, die Augen schloss und ebenfalls alles noch mal 'Revue' passieren ließ. Mit Einfluss...anderer Dinge. Wie in den letzten Paar Tagen fast wieder 'üblich'.
Eine Weile später kam Gracia wieder und mummelte sich ins Bett. Da hatte er wieder die Augen aufgemacht, kurz zu ihr und dann runter zu Raven gesehen. Diese sprach kurz darauf das aus, was er sich irgendwo auch dachte. Sie waren sich ähnlich. Gracia und...sie. /"...es ist sowieso schon kaum zu glauben, dass sie sich so ähneln..."/ Während er leicht und scheinbar - also für Gracia - bedeutungslos nickte, flog sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde zum Schrank. Irgendwie war es ja ironisch...in einer seltsamen Weise hatte er gerade beide hier...und trotzdem kam es ihm lediglich wie eine einzige Person vor...
Es verging noch ein regnerischer Tag an dem sie sich wieder draußen ausließen. Es machte Spaß, sehr viel Spaß. Mehr Spaß als sie sich jemals hatte vorstellen können, zumindest mit Noctis.
Aber es gab immer ein Ende. Egal wie 'schön' es in dem Moment war. Und dieses Ende kam - im wahrsten Sinne des Wortes - von einem Tag auf den anderen. Schon der 3. Tag mit Dauerregen und Kälte. Nur manchmal schwächte der Regen etwas ab und erlaubte es sogar mal halbwegs trocken über den Innenhof zu laufen, bevor es wieder losging. Aber: An soetwas wie Spaß war momentan eh niicht zu denken. Die gesammelte Arbeit der letzten Tage lag auf ihren Schreibtischen. Stapel die - wie es Gracia vorkam - unendlich hoch waren und fast bis unter die Decke reichten. Ja, das war maßlos übertrieben... .... trotzdem.
Zusammen machten sie sich schließlich an die Arbeit, einigten sich im Stillen darauf die Abstände auf 2 Tage zu verkürzen... Oh ja... das wurde eine lange, sehr lange Nacht.

So kam es auch. Es war fast halb 11 als die beiden fertig waren. ENDLICH fertig waren. Und ja. Die ganze Prozedur - sämtliche Dinge gefühlte 900.000.000 Mal zu schreiben - war sehr ermüdend. Kein Wunder dass sie fertig waren - sowohl Gracia als auch Noctis. Letzterer nahm sich tatsächlich noch die Zeit um auch mal zu Baden... ein langes, heißes Bad...
Gracia: *gähn*
Raven: "Mh?"
Gracia: "Was, 'mh?' Ich bin nur müde..."
Raven: "Findest du nicht das du nicht wenigstens noch auf ihn warten solltest? Ihr wolltet doch beide zumindest 'freundschaftlich miteinander umgehen..."
Gracia: /"Als würde das jemals wirklich funktionieren..."/
Raven: "... du würdest dich doch auch freuen wenn jemand auf dich wartet, oder?"
Gracia: "Ich warte ja auch. Nur deswegen bin ich noch wach Raven. Wer 'nett' zu mir ist -aus welchen Gründen auch immer - zu dem bin ich auch 'nett'... soweit es geht."
Mit einem leichten Seufzen wandte sie sich vom Fenster ab und sah sanft lächelnd zu Raven zurück. Beide nickten sich kurz zu, dann fiel Gracias Blick aufs Bett. Noctis' Jackette lag noch dort... Ohne groß darüber nachzudenken nahm sie es und hing es in seinen Schrank. Ihr Blick fiel nach unten... und ihre Stirn runzelte sich als sie sich bückte und das Päckchen hoch nahm. /"Mh? Was ist das?"/ Mit fragendem Blick setzte sie sich auf das Bett und öffnete das Päckchen...

kurz darauf erstarrte sie, ein Ausdruck puren Unglaubens trat auf ihr Gesicht. Mit... zittrigen Händen nahm sie das Foto welches ganz oben drauf lag hoch und sah in das Gesicht der blonden Frau. Sie lächelte glücklich, hatte lange blonde Haare... etwas heller als die Ihrigen und... "Wer ist das?" Ihre Frage war nichts weiter als ein Hauchen während sie weiter auf das Bild starrte. Sie kannte diese Frau... auch wenn es absolut unmöglich war dass VERSUS ein Bild von ihr in einem Päckchen aufbewahrte das offensichtlich... Erinnerungsstücke enthielt. Woher... ? Warum...? ... Sie kannte diese Frau... zumindest nach dem Aussehen her. Die Ähnlichkeit war unverkennbar. /"...Mama...?"/
Irgendwie war es fast schon unfair, dass zwei Tage später - nachdem sie sich noch einen weiteren Tag (zumindest für Gracia mow) altersgerecht ausgelassen hatten - wieder Arbeit anstand. Und das nicht gerade wenig. Die Sammlungen der Anliegen und die Kriegsberichte waren mehr als bereit, gelesen und beantwortet zu werden. Allgemein war ziemlich viel zu tun. Sodass es an diesem Tag nur einen Ausweg in die Entspannung gab. Ein Bad. Bei dem Noctis wirklich gänzlich abstaltete. Sein 'Blick' war nirgendwohin gerichtet. Nicht in irgendeine Welt, nicht in die andere Dimension, nicht zu Gracia. So bekam er auch erst mit, was sie die Zeit über getan hatte, als er - sich fast wie neu geboren fühlend - aus dem Bad zurück ins Zimmer kam. Genau in dem Moment hatte sie auch ihre Frage gehaucht...
Seine Augen weiteten sich etwas und sein Mund klappte ein winziges Stück auf. Allgemein sah er so aus...nun ja...wie es eben war. Als hätte jemand sein größtes Geheimnis gelüftet. Seine linke Hand ballte sich leicht zur Faust, als er leise sagte: "Niemand, den du kennst." Erst ein kurzer Blick zu Raven, die ihm mit ihren dunklen Augen ganz klar zu verstehen gab, dass er nicht wieder negativ reagieren sollte, normalisierte ihn wieder etwas. Er seufzte, ging zu Gracia und nahm ihr vorsichtig das Bild aus der Hand. Sah anschließend auf eben dieses. Mit einem Blick...den man zuvor so noch nie bei ihm gesehen hatte.
"Mit ihr...bin ich in Traverse aufgewachsen. Es ist lange her und keine...wirklich 100% schöne Geschichte." Mit diesen Worten hockte er sich zu dem Päckchen runter, legte das Foto wieder rein und packte den Deckel rauf. Als wollte er den Rest, der in dem Päckchen war, vor Gracia verstecken...
Ihr Gesicht war... immernoch versteinert. Als wären ihre Züge aus Stein gehauen. Wer war diese Frau? Diese Ähnlichkeit es war doch unverkennbar!
Stumm sah sie zu Noctis hoch, als dieser ihr das Bild aus der Hand nahm. 'Niemand den du kennst.' - 'Noctis sie sieht aus wie meine Mutter, wer ist sie?!' Das hätte sie jetzt am liebsten geschrien. Aber... sie fühlte sich nicht nach schreien. Nicht jetzt... sie war einfach nur entgeistert. Noctis... was sollte er mit ihrer Mutter zu schaffen gehabt haben? Und wenn nicht mit ihrer Mutter... wer war dann diese Frau auf dem Foto welche - wie Gracia an seinem Blick eindeutig erkennen konnte - ihm so viel bedeutete? Hätte sie es nicht besser gewusst hätte sie gesagt...

... Er legte das Foto zurück und drückte den Deckel auf das Päckchen. Dieses Mädchen... mit ihr war er in Traverse aufgewachsen? Ihre Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Ihre Mutter stammte aus Traverse. Nur wenige wussten dass sie nicht das leibliche Kind von Lord Hansol und seiner Gattin - ihren 'Großeltern' - war. Aber... war sie nicht schon als Kleinkind hierher gekommen? Aus Gründen die sie selber nicht kannte? Hatte sie nicht gesagt sie hätte keinerlei Erinnérungen mehr an ihr Leben vor diesem hier? Wer war diese Frau. "I... Ich verstehe." Ihre Stimme war zittrig durch den versuch 'normal' zu klingen, was jedoch nicht wirklich gelang. Man hörte das irgendwas si sehr aufwühlte. Was... das konnte man nicht sagen... es hätten Bauchschmerzen genauso gut wie das plötzliche Wissen um eines neuen Angriffs auf ihre Heimat. "... W... Wie... wie war ihr Na... ...." Nein... sie würde nicht weiter fragen. Das würde sie in der Situation auch nicht wollen. ... Kurz durchatmen... "... Wenn du... darüber sprechen willst... ich habe immer ein offenes Ohr, okay?" Wie mechanisch berührte sie ihn kurz - wirklich nur kurz - an der Schulter stand dann auf, zum Fenster und sah einfach wieder nach draußen. Mit undeutbaren, verwirrten, nachdenklichen Blick.

Raven sah verwirrt von ihr zu ihrem Herren und zurück. /"Häh? Was hat sie denn? ... das ist doch nur... ..... Miya........"/
Es dauerte einpaar Augenblicke, bis Noctis sich soweit gänzlich zu Gracia umwandte. Im Gegenzug dazu dauerte es aber nicht lange, bis sich sein Blick...wieder veränderte. Etwas. Gracias Reaktion...'beunruhigte' ihn irgendwie. Was hatte sie? Wieso war sie so aufgewühlt?
Erst bei ihrer Frage, die sie aber noch abbrach, bevor sie sie gänzlich gestellt hatte, 'verfiel' er wieder in die alte Miene. Man hatte auch in keinster Weise auch nur einen Funken sehen können, der sich dazu bereit erklärte, darüber zu reden. Stumm folgten seine Augen ihrer Hand, mit der sie ihn kurz anfasste. Und schließlich auch, wie sie zum Fenster ging und mit diesem seltsamen Blick nach draußen sah. Warum grübelte sie anscheinend so darüber?
"....Ihr Name war Miya. Nur Miya...es war keine Kurzform, wie viele Leute, die sie kennengelernt haben, gefragt haben...", flüsterte er gerade so laut, dass Gracia es verstehen konnte. Leise und mit einer...fast 'gebrochenen' wirkenden Stimme. Gebrochen und doch gleichzeitig irgendwo...fest. Als hätte er genau diese Erklärung schon oft gesagt...und als würde er darauf bestehen, das gleich geklärt zu haben.
Wie konnte er nur so blind sein? Die Ähnlichkeit es war doch... Er kannte Königin Miranda doch! Wie konnte es ihm nicht aufgefallen sein, wie...
Gracia sah über die Schulter zu Noctis zurück. Er sprach mit einer gebrochenen Stimme... undwieder erinnerte sie das an etwas. An Roy. Er hatte genauso gesprochen nachdem... in ihr zog sich alles zusammen. Was hatte VERSUS mit ihrer Mutter angestellt?! Was hatte er mit ihr zu schaffen, wer war Miya und warum...
"Danke." Wieder wandte sie sich dem Fenster zu. Der Blick... noch seltsamer. Miya... Miranda.... miranda... Miya, miya, Miranda, Miya... Es vergingen einige Momente, dann wandte sie sich um und ging - ohne ihn nochmal anzusehen - ins Bett. Einkullern... Grübeln.

Raven sah mit schief gelegtem Köpfchen zu ihr dann zu ihrem Herren. "Das habe ich jetzt nicht verstanden." meinte sie schließlich und kam zu ihm rüber. /"... Es hat sie doch nicht etwa verletzt dass Noctis schonmal... sowas hatte... oder...??"/
Die letzten Paar Momente bevor Gracia wortlos im Bett verschwand, musterte Noctis sie nur noch ziemlich flüchtig. Hauptsächlich sah er zu Boden. Tiefer in seine Gedanken versunken, als sonst die letzten Tage. Erst Raven, die kurze Zeit später zu ihm kam, brachte ihn wieder etwas in die Realität zurück. Er schüttelte etwas den Kopf, was wohl 'ich auch nicht' heißen sollte.
Nur wenige Sekunden später streichelte er Raven über die Federn und dachte weiter nach. Nicht noch mal direkt über Miya....sondern eher über die Tatsache, dass Gracia sie jetzt schon mal gesehen hatte. Ihren Namen kannte...und offensichtlich darüber grübelte. Und er stellte sich die Frage ob...mh...nein, lieber nicht. Das hatte er in den vergangenen Jahren niemals gemacht und er würde jetzt auch nichts daran ändern...right?

Es vergingen wieder einpaar Tage. Um einiges ruhiger, als die Letzten. Ruhiger natürlich zum einen im Sinne von Arbeiten...zum anderen aber auch, dass sich Noctis und Gracia wieder ein bisschen voneinander entfernt hatten. Was auch immer er ständig machte - durchs Schloss laufen, nachdenken, irgendwo sitzen, nachdenken - es passierte fast ausschließlich ohne Gracia oder weit von ihr weg. Und sie? Sie verbrachte ihre Zeit in der Bibliothek. Die Ähnlichkeit von 'Miya' und ihrer Mutter konnte schließlich kein Zufall sein...

Irgendwie musste der heutige Tag wieder reichlich schief gehen. Das hatte Noctis (ganz unterschwellig) schon fast im Gefühl, als er draußen im Hof zum Stehen kam und aus seiner Anzugtasche eine winzige Kugel zog. Über dieser waren einpaar Minuten später schwach einpaar...eindeutig zusammenhängende Szenen zu sehen. Aus zwei anderen Welten. Unheilvoll. Und wenn man sich ihn dazu ansah...wurde man das Gefühl nicht los, das er dieses Unheil gerade selbst verursachte. Sein Blick war konzentriert...'Versushaft' auf die Illusion gerichtet...
Jede freie Minute war Gracia in der Bibliothek. Die Arbeit die anstand übernahm sie (sie hatte nach 2 Tagen bescheid gegeben, sie mögen doch wieder alles schicken) und dann verschwand sie auf direktem Weg in die Bibliothek... genauer in die Archive. Irgendwo in den neueren Teilen dieser riesigen Sammlung teilweise hunderter Jahre alter Schriften über jeden Tag der in Ithaniak vergangen war MUSSTE es Hinweise zu Miya... oder der Herkunft ihrer Mutter geben. Dessen war sie sich sicher.
Dass Noctis ihr wieder aus dem Weg ging... darüber dachte sie nur unbewusst nach. Es war von Anfang an für sie klar gewesen, dass er nur spielte. Ein böses Spiel einer miesen Schlange das nur dazu gut gewesen war sie blind dafür zu machen, was er wirklich war. Ein böser Mensch... ein böser Mensch der fähig war in sekundenschnelle seine Masken zu ändern um seine wahre Gesinnung zu verschleiern... Wie sie selbst
"NEIN!" mit aller Kraft hob sie den Buchdeckel hoch und schloß das 57. von über 300 riesigen Archivbüchern in welchem sie eine Information verfolgt hatte. Wie konnte sie so blöd sein?! Stumm zerrte sie sich ihren Mantel über, ging raus und stapfte in die Kälte. Es war eisig kalt geworden. EISIG windig... kein Wunder dass sie innerhalb kürzester Zeit durchgefroren war... aber...

Ihr Blick fiel aus der Ferne auf Versus der auf dem hof stand gebannt auf irgendetwas... über seiner Hand starrend? Fragend kam sie näher und erkannte etwas... Ihr Blick weitete sich etwas... bevor er finster wurde. Finster und. "Was tust du da, mein SCHATZ?!" fauchte sie und es war klar dass das letzte Wort alles andere als liebevoll gemeint war. Sie drückte ihn an der Schulter zu sich rum. "Wo auch immer sie sind. Lass sie in Ruhe... oder du wirst es bereuen." Eine Drohung... eine ernste Drohung.
Nicht mal, als Gracia ihn zu sich umdrehte und ihre...ernste Drohung aussprach, wandte sich...Versus von der Illusion ab. Kälte, die noch schlimmer war, als die des Windes und Boshaftigkeit, die schon lange nicht mehr so stark war, schossen geradezu aus seinen Augen, als in der von ihm aus gesehen rechten Illusion - die...offensichtlich zu Miras Welt in der anderen Dimension gehörte - die Dunkelheit über den Himmel zog und mit ihr Zerstörung. "Wo immer sie sind und was auch immer ich tue, geht dich nichts an! SIE gehen dich nichts mehr an! Also verschwinde, Gracia!" Mit diesen Zischenden Worten drückte er Daumen und Zeigefinger der Hand, in welcher die Kugel lag, fest zusammen. In der linken Illusion erschien ein schon mächtig aussehender Herzloser...oder vielleicht war es auch ein Dämon. Hinter ihm konnte man anhand der schwachen Schatten eine Gruppe Menschen erahnen. Und, wenn man genau hinsah, ein einziges Schwert...und einen Stab.
Flüchtig wandte er sich anschließend, während das Geschehen 'in seiner Hand' ununterbrochen weiterlief, endlich Gracia zu. Irgendwie...'provozierend'...
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24