Kingdom Hearts World

Normale Version: Der königliche Palast
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
In ihrem gemeinsamen Zimmer wurde Versus Blick wieder deutlich...nun ja...kühler, nachdenklicher...fast gelangweilt. Eben so, wie sonst. Während Gracia sich im Bad fertig machte, stellte er sich ans Fenster. Sein 'fertig machen' geschah komplett mit einem Fingerschnippen. Mit den Gedanken war er schon wieder ganz wo anders...und noch noch hier. Dass Gracia sich weigerte in dem Bett zu schlafen...das ging an ihm vorbei...und selbst wenn er es gemerkt hätte: Stören tat es ihn nicht.
/"Ich geb dir höchstens drei Tage...du konntest deine Wut noch nie lange stauen. Höchstens drei Tage...dann handelst du genauso dumm und unüberlegt wie damals immer...oder wie dein Vater... Oder führt ihr insgesamt einen Widerstand an? Es würden sich bestimmt irgendwann weitere Anhänger finden...Was auch immer ihr macht...ich bin vorbereitet...hehehe..."/
Seine Gedanken konnte man nicht mal erahnen, wenn man ihn von kleinauf kennen würde...sie waren zu gut versteckt und 'codiert'.

Damit verging die Nacht. Ausgesprochen ruhig. Das Volk und die Leute im Palast waren erschöpft von den Festlichkeiten. Dennoch war es eine weitere schlaflose Nacht für Versus. Er musste ja nicht schlafen. Wäre zwar vielleicht besser und auch 'natürlicher'...aber seit wann war ein Leibloser wirklich natürlich?
Am nächsten Morgen stand er immernoch unverändert am Fenster. Wüsste man es nicht besser könnte man denken, er wäre eine Statue...
Ganz ruhig hatte Gracia geschlafen. Nicht ein geräusch hatte sie von sich gegeben. Nicht einmal hatte sie sich im Schlaf bewegt... nur ein oder 2mal war sie etwas zusammengezuckt. Das war genau dann gewesen, wenn Versus sie in ihren Träumen an den Schultern berührte und sich zu ihr runter gebeugt hatte. Dann, wenn sie sich 'erschrocken' hatte und sich statt Versus jemand anderen an seiner Stelle vorgestellt hatte. Jemanden mit weißen Haaren, grünen Augen... und einem Pony, dass das Gesicht nicht ganz so sehr verdeckte wie das seines Vaters.

Erst in den frühen Morgenstunden hatte Gracia sich schließlich das erste Mal wieder bewegt und öffnete langsam, verschlafen, die Augen. Sie fühlte sich wie gerädert. Und ihr einer Ringfinger, der an dem der Ehering hing, fühlte sich an wie ein 100 Tonnen schwerer Steinklotz. Stumm blickte sie in das Zimmer, was langsam in gold- rote Töne getaucht wurde. Die Sonne ging auf. Ohne Versus, ihren Ehemann, zu beachten stand sie auf, ging ohne ein Wort zu sagen ins Bad, machte sich fertig und kam 10 Minuten später mit einem maskenhaften, stummen Gesicht wieder zurück. Der gestrige Tag war vorbei... sie schuldete Versus nichts weiter, sie war alles andere als glücklich... Das konnte ruhig jeder sehen. Stumm schmiß sie Decke und Kissen aufs Bett und zerwülte es ein bisschen, damit es so aussah alsob... dann setzte sie sich stumm, vom Fenster - von Versus - abgewandt auf die Armlehne ihres Schlafsessels und schwieg.
Erst, als sie aus dem Bad kam, drehte sich Versus ein Stück zu Gracia um. Wie sie das Bett zerwühlte. In seinen Augen absolut unnötig...immerhin hätte es auch gut sein können, dass sie arm in arm auf dem Sessel oder so eingeschlafen waren...aber egal. Ihre Maske, die sie heute wieder aufgesetzt hatte, störte ihn nicht.
"Ich hab mir überlegt, eure Strafen ein bisschen an die meiner Welt anzupassen. Nicht alle...mit einigen bin ich ganz zufrieden. Aber einpaar. Das werden die ersten Änderungen sein, die ich in den nächsten Tagen durchführen werde. Ich hoffe, es gibt keine Einwände. Wenn doch, kannst du sie mir liebendgerne mitteilen. Ich werde jetzt schon mal vor in den Thronsaal gehen. Ich hoffe, dich bald ebenfalls dort zu sehen."
Damit ging er mit festens Schritten zur Tür und verließ das Zimmer. Auf dem Weg zum Thronsaal flogen ihm wieder einpaar Erinnerungen an damals durch den Kopf. Als er sich noch stolz 'Prinz' nennen konnte...in seiner Welt. Damals hatte er jede Nacht davon geträumt, eines Tages König zu sein und sein Volk genauso gut zu regieren, wie es sein Vater getan hatte. Aber dieser Wunsch war schon vor Jahren nichtig geworden...

Einige Stunden später, gegen Mittag, waren er und Gracia im Thronsaal. Es waren einpaar hohe Leute anwesend...quasi 'Vorstellungen' und sowas.
Nachdem es an der großen Tür geklopft hatte, verstummten alle. Ein Diener kam herein. Etwas aus der Puste.
Diener: "Eure Hoheit, soeben ist eine...*schnauf* Nachricht für Euch eingetroffen!"
Versus: "Bring sie her!" Seinem Befehl wurde sofort Folge geleistet. Dann trat der Diener wieder ab. Noctis überflog den 'Brief' und wandte sich dann an die anderen. "Entschuldigt meine Herren, hierbei handelt es sich um eine dringende, persönliche Angelegenheit die Königin und mich betreffend. Wenn Sie uns bitte für einen Moment allein lassen würden?"
Auch dieser Bitte wurde sofort nachgegangen. Außer einpaar wenigen Dienern, die im Saal herumwuselten und die 'Unterlagen' zusammenräumten, war niemand mehr hier.
Versus: "Schau es dir an, er ist von ihm." Leicht grinsend hielt er Gracia den Zettel entgegen.
Ihre Stirn war leicht in Falten gelegt, als sie Versus den Brief aus der Hand nahm. Stumm las sie ihn durch und schluckte etwas. /"Oh nein..."/ Dann wandte sie sich ihrem Mann zu. Ihr Blick war besorgt. nicht so besorgt wie sie normalerweise sein würde... eher besorgt um ihn. "Was hast du nun vor, Noctis, mein Schatz? Du hast doch nicht etwa vor dich wirklich mit diesem Monster zu messen, oder?"
Diener: "Eure Hoheit, wenn ihr erlaubt, was ist denn passiert?"
Gracia: "Nicht, der Herr, nichts besonderes. ich muss nur..." Sie wandte sie wieder Versus zu, legte ihm sanft eine Hand auf die Schuter und beugte sich zu ihm runter. "Ich weiß dass ich mir um dich keine Sorgen machen muss... du bist stark und ein meisterhafter Kämpfer... doch es ängstigt mich die Vorstellung was ein Mann wie dieser anrichten könnte!"
Das Grinsen war sofort wieder aus Noctis' Gesicht gewichen und wurde wieder ernster. Über Gracias 'Schauspielerische Leistung' hob er innerlich eine Augenbraue. Faszinierend....
"Was ich tun werde? Nun...ich bin Kämpfer..aber in erster Linie König. Bei diesem Mann handelt es sich um einen Störfaktor. Und zwar einen großen! Wenn ich seine Herausforderung jetzt ablehne, wird vermutlich schon morgen die nächste kommen...oder vielleicht geht er dann sogar auf unschuldige Bürger los. Folglich werde ich die Herausforderung - unter genau den Regeln, die er verlangt - annehmen. Zudem bin ich sehr neugierig geworden...es würde mich sehr interessieren, wer so mutig...oder so dumm ist, mich herauszufordern.", sagte er mit fester, stolzer Stimme, "Oder besser gesagt..was in dem Kopf dieses Mannes vorgeht."
Etwas leiser und ruhiger hing er einpaar Augenblicke später an: "Wie du schon sagtest, mein Schatz, ich bin ein guter Kämpfer. Und im äußersten Notfall weiß ich mir zu helfen. Mir wird schon nichts passieren. Ich möchte dich auf jeden Fall bitte, hier zu bleiben. Es darf keiner erfahren und es darf mir keiner folgen!"
Sorgenvoll ging sie halb um ihn herum und beugte sich zu seiner anderen Seite hin. Sanft nahm sie sein Gesicht in beide Hände und drehte es so, dass er sie ansehen musste. Bittend sah sie ihm in die Augen. "Bitte... nimm mich mit! Ich könnte es nicht ertragen dich weggehen zu sehen, wenn du dich diesem Verrückten stellst und..." Sie schüttelte etwas den Kopf und wandte sich von ihm ab. /"... sie werden sich umbringen..."/
"Es tut mir Leid, Gracia...aber ich kann es wirklich nicht verantworten." Er stand auf, stellte sich vor sie und nahm ihre rechte Hand in seine. "Gott weiß, wie dieser Mann kämpft. Wenn du dabei wärst...er plötzlich auf dich losgehen und dich verletzen würde...das könnte ich mir niemals verzeihen. Bitte, denke nichts Schlechtes von mir...mir ist bewusst, dass du auch stark bist und dich zur Wehr setzen kannst. Aber mein Herz würde es nicht verkraften, wenn dir etwas zustoßen würde." Mit seinen letzten Worten führte er ihre Hand an die Stelle, wo das Herz zu finden war. Es schlug...regelmäßig und kräftig. Wieder ein Unterschied zu normalen Leiblosen... "Außerdem...was würden deine Eltern von mir denken? Wenn ich dich einfach in Gefahr bringen würde? Nein Schatz...es geht nicht. Du bleibst hier, in Sicherheit. Mach dir keine Sorgen um mich...ich werde heil zurückkehren."
Traurig und voller Sorge sah Gracia Versus hinterher, als dieser schließlich verschwand. Sie durfte nicht mit... warum um alles in der Welt durfte sie nicht mit? Warum... HATTE SIE IHM NICHT GESAGT, DASS SIE MACHEN WÜRDE, WAS SIE WOLLTE??
Amme: "Herrin, ihre Majestät der König hat recht. In einem solchen Kampf wäre es viel zu gefährlich für eine zarte Frau wie euch! Was wäre wenn ihr euch verletzen würdet? Die Narben würden euch ein leben lang zeichnen!"
Gracia: "... Ihr habt keine Ahnung von Narben, die einem das Leben lang zeichnen werden..." flüsterte sie leise... dann ginig sie schnelle Schrittes nach draußen und folgte Versus. Zu Fuß. Alles andere dauerte zu lange und würde nur unnötige Wachen auf den Plan rufen.

->
In der ersten Sekunde, in der sie vor dem Palast auftauchten, heilte Versus sich gleich. Bei ihm klappte alles wunderbar...vom Kampf war nichts mehr zu sehen...keine einzige Wunde. Man konnte nur erkennen, dass er weg war, weil er seine normale Kleidung anhatte.
"Ich will heute nichts mehr davon hören. Und auch sonst nicht. ER hat um den Kampf gebeten, nicht ich. Wenn man mich herausfordert, nehme ich auch an. Roy war schon immer zu übermütig...dass es ihm diesmal vielleicht das Leben kostet, ist nicht meine Sache.", sagte er fest und streifte Gracias Hand von seinem Arm. Dann ging er weiter, in den Palast. Sämtliche fragenden Blicke der Diener ignorierte er vollkommen....
Gracia hielt, während Versus sprach, den Blick gesenkt und versuchte sich irgendwie wieder zu fangen. Ihre rechte Hand, die die nicht an Versus' Arm war, hatte sie zu einer faust geballt...
Als er dann ihre Hand von seinem Arm strich und sich abwandte, ging sie auf die Knie runter und sah ihm hinterher. "... Danke... Noctis..." sagte sie leise. Sie wusste das er sie hören konnte. Und sie hörte sich auch wirklich unglaublich dankbar.
Diener: "Königin, eure Majestät was ist denn passiert?"
Gracia: "... Nichts... entschuldigt mich, ich habe mich nur... verloren, ich..."
Diener: "Ihr seid ja ganz verstört..."
Gracia sah mit undeutbarem Blick zu ihr hoch. "Ich bin nicht verstört... Ich bin nur aus tiefstem Herzen dankbar. Warum... das bleibt mein Geheimniss. Ihr habt doch König Noctis gehört, oder? Es wird kein Wort darüber verloren. Und ich stehe immer an seiner Seite und werde mich daran halten."
Damit stand sie auf, streifte sich den Schmutz von ihrem Kleid und lief etwas in den Schlossgarten... sich beruhigen... Und überlegen wann sie am dümmsten zu Roy konnte. Heute wohl kaum... eher morgen.. oder vielleicht doch...?
"...Nein, heute möchte ich die Gespräche nicht zu Ende führen. Bitte lasst den Herren eine Entschuldigung von mir zukommen und richtet ihnen aus, dass wir morgen reden werden. Ich bin sehr müde und brauche erstmal einen Moment Ruhe."
Diener 1: "Wie Ihr wünscht, Majestät."
Diener 2: "Sollen wir Euch vielleicht ein Bad einlassen, damit Ihr Euch entspannen könnt?"
Noctis: "Nein Danke. Ihr dürft nun gehen." Kaum war es ausgesprochen, zogen die Diener ab. Noctis selbst seufzte etwas und ging in sein Zimmer. Den Blick zum einen zu Gracia, zum anderen in die Stadt gerichtet. /"Geh, wann immer du es kannst, Gracia...du solltest die letzte Zeit nutzen..hehehe...."/ Mit diesem Gedanken setzte er sich in den Sessel, auf dem seine Frau die letzte Nacht verbracht hatte und stützte den Kopf auf seine typische Weise auf. Eins stand fest: Er würde Gracia an nichts hindern...er nicht...das brauchte er gar nicht...die nächste Phase des Plans war ihm schon beim Kampf in den Kopf gestoßen...und würde genau so ausgeführt werden. Da gönnte er es ihr, ihn noch mal in 'normaler' Weise zu sehen...
Stumm lief Gracia durch den Garten. Ihre Hände in den Ärmeln ihres Kleides versteckt, wo sie gefaltet waren, als würde sie beten. Beten das es ihm gut ging. Das er unbeschadet durchkommen würde. Sie verzog das Gesicht etwas und versuchte sich daran zu hindern zum Springbrunnen zu mutieren.
Wie konnte er das blos tun? Wie konnte er Versus herausfordern auf ein Duell auf Leben und... Tod? Ihr Bauch zog sich schmerzlich zusammen. Sie wusste ja warum, aber... Sie senkte den Blick etwas und setzte sich auf eine niedrige Mauer und begann an einer Strähne herumzufummeln. Eine ganze Weile...
Dann tropfte ihr etwas auf die Nase. Fragend sah sie nach oben. Sie hatte garnicht mitbekommen wie der himmel sich zugezogen hatte. Er war richtig dunkel... und es begann zu regnen. Schnell stand sie auf und lief wieder rein. Geradeso schaffte sie es noch rein zu kommen, bevor es richtig anfing zu schütten... und so wie es aussah würde es noch eine ganze Weile so weiter gehen. Traurig sah sie nach draußen, Richtung Stadt. Heute Nacht. Egal was kommen würde.
Langsam ging sie nach oben, Richtung Zimmer...

Raven war die einzige aus dem Trupp der Welt die Niemals war, die noch da geblieben war... und nichtmal daran dachte wieder zu verschwinden. zufrieden kuschelte sie sich in Versus' Schoß und gurrte etwas.
Seinen Gedanken hingegeben streichelte Versus Raven über Federn. Sie war immernoch das, was er in der Zeit hier am meisten vermisst hatte. Erst weit danach kamen die Fiesheit und seine bequemen Klamotten. Sehr weit danach. Als es anfing, zu regnen, verdrehte er etwas die Augen. /"Der Himmel wird doch wohl nicht um den Bengel heulen, oder? Was die alle so viel Mitleid mit ihm haben...er hat es sich selbst ausgesucht....und mir damit einen Weg freigemacht."/
Dass Gracia auf dem Weg ins Zimmer war, sah er auch. Aber es war ihm soweit erstmal egal. Schätzungsweise würde sie eh nicht sonderlich lange bleiben. Und wenn doch? Er war gedanklich gar nicht richtig anwesend.
Als sie dann ins Zimmer kam, deutete er auf ein Portal neben sich. "Es führt genau zu ihm. Wenn du willst, kannst du es jederzeit benutzen, um ungesehen den Palast zu verlassen. Ich werde dich dann auch decken, wenn du es tust.", erklärte er kurz und klang...nicht so gefühlskalt, wie man es momentan von ihm erwartet hätte. Vielleicht lag es an Raven...vielleicht war ihm jetzt auch einfach danach...oder er meinte es ernst.
Stumm zog Gracia eine Augenbraue hoch und sah auf das Portal. Woher nahm er denn jetzt wieder diese Freundlichkeit? Hatte er etwa gute Laune weil er Roy beinahe das Leben genommen hatte? Das wusste man bei ihm ja nie so ganz... und irgendwo, in den finstersten Ecken ihres Hinterstübchens war sie sich ziemlich sicher, dass es dewegen war. Aber wie gesagt... es war nur in den finstersten Ecken ihres Hinterstübchens. Die Ecken, die von 'Fairness' noch nichts gehört hatten... und auch nichts von 'Positiv denken'.
"Nein, danke. Ich gehe heute Nacht selber. Wie gehabt. Ist vielleicht nicht unbedingt taktvoll, wenn du ihn fast umbringst und ich dann mit deiner Hilfe zu ihm gehe, oder? Wenn du möchtest kannst du den Leuten hier irgendwas erzählen... Wenn du mich decken willst, danke. Wenn nicht, dann erzähl ihnen halt, dass ich von 'nem Bären gefressen wurde... Tut ja nichts zur Sache." Ihre Stimme war deutlich kälter als sonst. Eigentlich so wie Versus' Stimme normalerweise war, wenn sein Haustierchen nicht da war.
Mit deutlich unterkühltem Blick wandte sie sich von ihm ab und ging zum Fenster. Stumm legte sie die rechte Hand an das kalte Glas und sah nach draußen. Das Wasser rann von außen über das Glas... so wie ihre Tränen in ihr. Stumm sah sie kurz auf ihren Ringfinger... den Ehering. /"... Du bleibst heute hier. Nochmehr Gift können wir alle nicht vertragen."/

Raven sah stumm zwischen ihnen hin und her und sah schließlich zu ihrem Herren hoch. "Versus?" Nur er konnte sie hören. "Was war denn? Warum ist sie böse auf dich? Du warst doch nett..."
Er zuckte leicht die Schulter, nachdem Gracia sein Angebot abelehnt hatte. "Dann nicht.", er wischte einmal mit seiner Hand und das Portal schloss sich wieder. "Ich werde den Leuten schon irgendwas erzählen...etwas Realistisches." Nach einpaar Augenblicken wandte er sich Raven zu. "Ach...ich habe mit Roy gekämpft, nachdem er mir eine Herausforderung auf Leben und Tod geschickt hat. Ich habe den Kampf gewonnen...aber ich habe ihn, auf ihren Wunsch hin, nicht getötet. Obwohl es die 'Regel' war. Du kannst dir wohl denken, warum sie sauer ist.", erklärte er leise und verdrehte leicht die Augen.
Danach rutschte er im Sessel noch ein Stück weiter nach unten, stützte den Kopf wieder auf und schloss die Augen. Aber schlafen tat er natürlich nicht...nur weiter nachdenken. Es war genauso schwer, ihm seine Gedanken anzusehen, wie diese zu verstehen...
Über die Schulter sah Gracia zu ihrem Mann zurück. "Wenn ich wütend bin sieht das anders aus. Und fühlt sich auch anders an. Gerade du dürftest das ja kennen. So lange ist es ja nicht her, oder?" sagte sie leise und sah dann wieder aus dem Fenster.
Raven: ""Was hast du denn dann? Warum bist du böse zu Noctis? Er hat dir nichts getan, sondern dir sogar einen Gefallen getan und ihn nicht getötet..."
Gracia: "Damit weißt du doch schon was ich habe. Ich komme mit seinen Launen nicht zurecht. Mal bin ich der allerletzte Dreck, mal bin ich was 'Besonderes'..." Sie kam nicht umhin ein trockenes Husten hören zu lassen. "... dann bin ich wieder ein Mittel zum Zweck und nach 2 Minuten hört er auf mich und tut mir einen Gefallen?" Sie schüttelte etwas den Kopf. "Tut mir Leid, Raven. Das ist zu viel für mich."
Raven blinzelte etwas und sah wieder zu Versus. "... Ihre Launen sind aber auch nicht einfach..." wieder sprach sie nur zu ihm.
Ohne die Augen zu öffnen ließ Noctis ein leises 'Pfft' erklingen...ja, er wusste noch, wie es aussah und sich anfühlte, wenn sie wütend war. "Sowas kommt vor, wenn man tot ist, Gracia. Wenn man seit Jahren immer mehr vom Hass und Leid zerfressen wird. Aber davon verstehen Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben nichts. Und das sollten sie auch nicht. Das 'Leben' eines Leiblosen sollte für andere absolut ohne Belangen sein."
Auf das, was Raven wieder nur zu ihm sagte, nickte er und grinste leicht. Wie Recht sie hatte...

Auch hier vergingen die nächsten Stunden. Mehr oder weniger schnell. Versus hatte in der Zeit vor sich hin gedöst...und war 'nebenbei' weiter in seinem Gedankennetz. Das immer düsterer wurde...
Gracias Blick verfinsterte sich etwas. "Dann gebe ich dir jetzt mal einen gut gemeinten Ratschlag, mein Schatz... wenn du so ein guter Kämpfer bist... wie wäre es dann wenn du statt gegen mich, Roy und die anderen, mal gegen den Hass und das Leid in dir kämpfst, die die auffressen? Das würde uns allen eine Menge Ärger ersparen." Blubs. Damit war das Gespräch beendet. Und es war unwahrscheinlich dass sie in den nächsten Stunden überhaupt nochmal ein Wort miteinander wechseln würden.

Irgendwann, während der nächsten Stunden, hatte Gracia sich ins Fensterbrett gesetzt, die Beine angezogen und weiter dem Regen zugesehen. Er war schlimmer geworden. Ab und zu donnerte es und blitzte... sowas sah man selten in Ithaniak... sehr selten.
Dann, wiederum sehr spät/ früh, um 1 morgens, regte sie sich wieder. Stumm schälte sie sich aus ihrem Kleid... unter diesem kam ihr Lederzeug zum Vorschein. Stumm holte sie ihre Stiefel unter dem Bett hervor und zog sie an. Die Haare wurden auf gemacht. Krone weg. Haare auskämmen, verwuscheln. Schwert anlegen. Fertig. Halt... noch nicht ganz. Sie sah auf ihren Finger herab. Auf den glänzenden Ehering. Ihre Mine wurde wiederum finsterer, als sie ihn vom Finger zog und achtlos auf das Bett, zu ihrer Krone schmiss. Er interessierte sie nicht. Er bedeutete ihr nichts. Warum auch? Er war blos unnötiger Balast. Gift.
Dann verschwand sie wortlos nach draußen.

Raven hob etwas das Köpfchen und sah zu Versus hoch, als Gracia verschwunden war. "Weißt du was? Es würde mich nicht wundern, wenn sie morgen Abend doch noch im Bett liegt." Ein besonders heftiger Donnerschlag erschütterte den Palast. "... Weil sie krank ist oder einfach nur unten im Foyer KO zusammenbricht."

Stumm stand Gracia im Portal und sah nach oben. Es schüttete wirklich wie aus Kübeln. Der Pflasterweg war praktisch schon unter Wasser, der Boden komplett aufgeweicht... und überhaupt. So wie es gewitterte war an ein Pferd nicht zu denken. Still warf sie ihre Haare nach hinten und rannte schließlich los. Ab, Richtung Stadt. Das sie innerhalb kürzester Zeit komplett nass war, störte sie nicht wirklich. Hauptsache sie kam zu Roy. Und zwar ohne die Hilfe von Versus.

->
Dass Gracia sich wieder mitten in der Nacht fertig gemacht hatte und dann gegangen war, hatte Versus nur so flüchtig mitbekommen, wie das Gewitter. Fast gar nicht also. Aber er wusste genau, dass sie den Ring abgenommen hatte. Etwas anderes hatte er nicht erwartet.
Als er Ravens Worte hörte, nahm er das erste Mal seit Stunden die Hand vom Kopf weg, öffnete die Augen und sah zu ihr runter. "Ich werde mir keine Sorgen machen. Sie muss selbst wissen, was sie wann und wie tut. Wenn sie krank ist, werde ich mich aber um sie kümmern...es ist ja meine Pflicht.", murmelte er und rutschte wieder ein Stück im Sessel hoch.
Raven: "Sehr freundlich von dir, sie wird sich sicher freuen, über so viel Zuneigung, deinerseits. genauso wie ich. Du konntest das ja schon immer gut..." Zur bekräftigung ihrer Worte gurrte sie unter seiner Hand nochmal etwas.

Okay... Mittlerweile war der gepflasterte Weg zum Palast wirklich unter Wasser. Etwa 2cm stand das Wasser während Gracia durch den Regen rannte. Sie konnte kaum noch etwas sehen, so schlimm ar es mittlerweile. Durch den Wind war sie komplett durchgefroren und durch das Wasser bis auf die Knochen nass.
Es war fast um 4 als Gracia endlich das Schloss in Sichtweite hatte. Eine knappe halbe Stunde hatte sie bis hierhin gebraucht, einfach weil es teilweise unmöglich gewesen war sich ordentlich zu orientieren.
Vollkommen fertig klammerte sie sich dann an eine Säule und wischte sich Regen und Schlamm aus dem Gesicht. /"Oh gott... ein Höllentrip... ... trotzdem besser für mein Ego als wenn ich Hilfe annehme..."/ Stumm lugte sie hinter der Säule hervor niemand war da, nur einige Fackeln waren an. Stumm wrung sie sich ihre Haare aus, lockerte sie etwas auf und sorgte dafür, dass sie keine Tapsen hinterlies... dann verschwand sie nach oben. Ab und zu versteckte sie sich hinter Statuen um nicht gesehen zu werden, dann ging sie weiter... bis sie irgendwann tatsächlich noch im Bad ankam. Schnell ausziehen, über dem Abguss abspülen, mit dem Wasser aus der Waschschale, abtrocknen, anderes zeug an...
Kraftlos schlurfte sie ins Zimmer, auf das Bett zu und lies sich rein fallen. Noch bevor sie die Decke unter sich spürte war sie eingeschlafen.

Raven sah zu ihr: "... Als netter Mensch, der du ja bist, würdest du sie jetzt noch zudecken, damit sie eben nicht krank wird, oder?"
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24