Kingdom Hearts World

Normale Version: Schlossparlament
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"Mh... wahrscheinlich hast du Recht..." Gracia brachte ein trostloses bis traurges Lächeln über sich und wandte sich einmal mehr dem Wolkenkratzer zu. Einige Minuten Stille folgten, in den Gracia nachdachte. "... Weißt du... ich an deiner Stelle würde mich trotzdem freiwillig stellen." Sie hatte sich auf ihr Bett gesetzt, ohne sich vom Fenster abzuwenden. "... Ich meine... nicht so, dass du zur Polizei gehst... sondern so, dass du dich beispielsweise direkt meinen Eltern stellst. Du bist nicht der Einzige hier, der seine Vergangenheit in der Welt die Niemals war verbracht hat. Grace - sie ist ein paar Tage bevor du mich geholt hast, einfach aufgetaucht und geblieben; konnte aber nie viel erzählen - ist auchnoch da. Und auch was mit ihr passiert, ist vollkommen offen. Im Moment, steht sie unter dem Schutz, meines Vaters. Obwohl Leon - der Chef der SEED in Traverse - schon einige Male versucht hat sie endlich zur Verantwortung zu ziehen... Vielleicht... vielleicht schaffen wir es ja, meinen Vater zu überzeugen, dass er sich eure... unsere Geschichte anhört. Also ein Gespräch zwischen den Entscheidungsträgern unserer Welten. Leon, Dad, Sharlyn, Rei, Rinoa vielleicht auch... Wenn wir zu viert alles erklären könnten... wäre es vielleicht möglich eine andere Lösung zu finden." Man merkte, dass das ganze was sie sprach, ihre direkten ungeordneten Gedanken waren. ".... aber das alles ist sehr vage... man müsste unheimlich geschickt sein, um sowas zu schafen... aber..." jetzt sah Gracia wieder zu Roy. Ein Stück hoffnungsvoller? "... es wäre besser als ein Leben im Untergrund zu führen... oder? Mord verjährt in Gaya erst nach über 50 Jahren..."
Ihr trostloses Lächeln konnte er nur widern. Die ganze Sache war nicht einfach. Aber anders als sie fand er sich in den wortlosen Minuten eher damit ab, in der Wildnis uralt zu werden oder aber ins Gefängnis zu kommen und da bestenfalls *hust* von Thadras umgebracht zu werden. Nah einer Weile setzte er sich auf die Fensterbank, während Gracia sich auf ihr Bett setzte. Sie fing dann auch wieder an zu sprechen. Machte einen Vorschlag. Sich stellen...aber nicht der Polizei sondern eher ihren Eltern. Bei Grace - /"Grace ist auch hier?"/ - hatte es schließlich bisher auch geklappt, obwohl Leon oft genug versuchte, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Zu viert hätten sie vielleicht eine Chance...mh... Ihr etwas hoffnungsvollerer Blick half etwas..
"Super...mit 68 ist das Leben auch nicht mehr sonderlich lebenswert...Also...sollten wir das vielleicht wirklich versuchen. Etwas Schlimmeres als doch Gefängnis kann mich eh nicht ereilen. Du und Shania müsst euch bestimmt keine allzu großen Gedanken machen...ihr habt nie auch nur eine Fliege im Auftrag der Dunkelheit getötet. Und Grace...wer weiß..."
Letztlich wandte er sich kurz dem Boden zu. "...Ich mach mir keine allzu großen Hoffnungen. Grade nicht, weil Leon dabei sitzt. Wenn man in der Dunkelheit lebt, kriegt man von ihm schon einiges mit...der macht nicht Halt..."
"Leon ist vielleicht streng, aber keineswegs ein Unmensch. Und so viel Macht, dass er sich gegen meinen Vater und sämtliche Berater durchsetzen kann, hat er auch nicht. Selbst wenn... das Schlimmste, was dir von seiner Seite aus passieren kann ist, dass du dich auf Lebzeit von Traverse fern halten musst. Es ist eine ziemliche Einschränkung, aber... auch das ist besser als 50 Jahre Flucht oder lebenslang Gefängniss." Erwiederte Gracia leise. Ihre Hände hatte das Mädchen zu Fäusten geballt, den Blick kämpferisch - hoffnungsvoll zu Boden gerichtet. "Außerdem... wäre er dann verpflichtet, dasselbe auch für Grace, Shania, Sharlyn, Rei, einen seiner Mitarbeiter und auch für mich geltend zu machen. Wir alle haben Kontakt zur Dunkelheit gehabt, bzw. haben ihn gezwungenermaßen immernoch. Und ich will sehen, wie das dann rechtfertigt. Schließlich gilt immernoch: Selbes recht für alle." /"... Zu irgendetwas muss es ja gut sein, die Magie des Lichts in sich zu tragen und zusätzlich auchnoch Prinzessin von Gaya zu sein."/ Gracia nickte nach ein paar Minuten und sah dann - leicht kämpferisch lächelnd - zu Roy auf. "Wie sieht es aus? Bleibst du für den Rest der Nacht gleich hier, oder verschwindest du nochmal?"
"...Ja, kann schon sein. Aber er würde sicherlich lange diskutieren. Nicht nach Traverse zu kommen ist mir eigentlich egal...schließlich gibt es auch noch andere Städte...größere Städte, in denen es sowieso besser ist.", er zuckte etwas die Schulter. Als er ihren...kämpferisch-hoffnungsvollen Blick sah, den sie dem Boden zuwandte, zog sich eine seiner Augenbrauen wie von selbst ein Stück nach oben. Aber...ihr Argument mit den anderen...naja ganz so sah er es nicht. /"...Du, Shania, Rei und Sharlyn haben aber nie für die Dunkelheit irgendwas getan. Nur für den bloßen - unfreiwilligen - Kontakt kann er euch nichts...aller höchstens eine 'Therapie' bei dieser guten Seele, die in dem Haus unterhalb der Stadt wohnt. Was Grace und diesen einen Mitarbeiter angeht...das läuft eher in meine Richtung, denke ich..."/
Seinen Gedanken aussprechen tat er freilich nicht (noch mal). Er sah einen Moment aus dem Fenster, dann auf den Boden und schließlich, als er einpaar Minuten später Gracias Nicken bemerkte, zu ihr. Hier bleiben oder noch mal gehen?
"Öhm...naja..ja, ich denke, dass ich gleich hier bleibe. Sofern das wirklich okay ist. Es ist lange her, dass ich in einer Gasse geschlafen hab.", er rieb sich etwas den Nacken und lächelte etwas...
"Klar, du kannst ruhig hier bleiben... Ich denke mal nicht, dass es dieses Mal so enden wird, wie das letzte Mal..." /"Obgleich mir die Situation unheimlich bekannt vorkommt......." Man sah Gracia diesen gedanken nur unterschwellig an. Und auch nur, weil sie in dem Moment aufstand, die Arme verschränkte und so aussah, als müsste sie mächtig gegen das Gefühl sich übergeben zu müssen ankämpfen. ... Vor Angst. Allein beim Gedanken daran, was das letzte Mal passiert war und wie es dann in der Welt die Niemals war, weiter gegangen war...

Den Rest der Nacht verbrachten beide mehr oder weniger schlafend. Gracia hatte sich irgendwann wieder auf ihr Bett gelegt und sich dort halb eingerollt. Roy lag auf der anderen Seite des Bettes, in voller Länge ausgebreitet... Es tat gut mal wieder zu schlafen. Halbwegs sorgenfrei und ohne nennenswerte, andauernde Schmerzen im Rücken oder sonstewo. Es tat gut, einen weichen Untergrund zu haben, obgleich er ihr beinahe schonwieder zu weich vorkam. Wer konnte es ihr verübeln? Die letzte Zeit, hatte Gracia sich immer das weicheste Stück Betonboden aussuchen müssen...
Am nächsten Morgen, war das Mädchen dann trotzdem ungewohnt früh wach und machte sich fertig. Aufgeregt? ... Ja... etwas.
Selbst wenn er ihren Gedanken nicht 'erkannt' hatte, so konnte er sich selbst doch ganz gut denken, dass Gracia eine gewisse..'Angst' hatte. Er konnte es verstehen. Ja, das konnte er wirklich. Der einzige Gedanke - und der war nicht mal wirklich tröstend - der ihm da durch den Kopf ging war, dass er sie diesmal, auch wenn er es anders wollen würde, höchstens aus dem Fenster werfen könnte. Und wenn er dabei noch abwog, wie Gracia jetzt war...sah er sich sowieso schon hinterhergezogen werden. Von daher...

Den Rest der Nacht über lag er - anders als er es in seinem Bett in DWDNW vermutlich getan hätte - komplett ausgestreckt auf der einen Seite von Gracias Bett. Normalerweise hätte er sich vermutlich erstmal ein bisschen zusammengekauert und wäre irgendwann auf dem Bauch liegend wieder aufgewacht. Diesmal schlief er auf dem Rücken ein...und wachte irgendwann in genau derselben Position wieder auf. Erst eine Weile nach Gracia... Um genau zu sein, war sie schon fertig, als er aufwachte. Kaum zu fassen, dass schon nach etwas mehr als einem Tag Schlafentzug eben dieser so...wichtig sein konnte. Nicht mal irgendwelche 'Aufregung' ließ ihn zwischenzeitlich aufwachen. Das war eben erst ganz zum Schluss der Fall.
Im selben Moment, in dem er die Augen öffnete, war seine linke Hand schon in der Tasche seiner Hose verschwunden. Er zog eine kleine, silberne Kugel heraus. Wie konnte man sowas Kleines nur in diesen...großen Taschen finden? Da musste echt Ordnung drin herrschen. Egal...auf jeden Fall sah das Kügelchen ziemlich stabil aus...war es aber nicht. Er konnte es leicht zerdrücken und hatte kurzerhand sauberes Zeug auf dem Schoß. Unverwechselbar...Gaya-Technologie.
...Jetzt kam dieses Gefühl auf, als würde ihn in wenigen Minuten ein aussichtsloses Gericht oder gar die Enthauptung erwarten. Aber er versuchte es zu schlucken. "Ich darf doch, oder?", er nickte kurz zu der Badezimmertür, in der er kurz darauf verschwunden war. Ein kurzer, mit einem Grinsen gekoppelter Blick fiel schon beim Eintreten auf die Wanne. Das war ein Einfall gewesen...
Einpaar Minuten später war er schon wieder in Gracias Zimmer. Er stellte sich immer wieder die gleiche Frage...wieso jetzt schon so aufgeregt? Nur weil er Noctis gegenüber stehen würde? Die richtige Panik sollte er lieber haben, wenn er 'allen' gegenüberstehen würde...
"...Kann noch ein bisschen dauern, bis deine Eltern aufstehen, oder?" Er setzte sich wieder auf die Fensterbank und zog einen kleinen Taschenblock samt Bleistift aus der rechten Hosentasche. Mit einem...eindeutig 'nachdenklichen' Blick fing er dann an, was zu krakeln. Krakeln war für seine Verhältnisse wirklich der richtige Begriff. Kleine Figürchen...eine wurde arg in Mitleidenschaft gezogen, wie mn schon wenig später erkennen konnte...
Als Roy sich selbst ein paar Klamotten hatte erscheinen lassen, hatte Gracia ihn dabei nur beobachtet. Aus der Ferne natürlich. Nicht zu interessiert... eher ruhig. Und nachdenklich... Dieses Kügelchen war ganz eindeutig Gaya-Technologie. Keine andere Welt brachte etwas so raffiniertes zustande. Nicht in dieser Form. Alles was aus Traverse stammte, hatte zum Beispiel kein so 'futuristisches' Design. Dasselbe galt für die meisten anderen Welten, die zumindest nicht sooo extrem weit hinter Gaya hinterher hingen. Eine kleine Welle von Stolz erfüllte das Mädchen, was sich durch ein ganz kurzes Lächeln auch auf ihrem Gesicht wiederspiegelte. "Klar kannst du."
Während Roy dann im Bad war, verfiel Gracia wieder in ihr nachdenkliches Schweigen. Wo sie wohl mit ihren Gedanken war? ... "Ja, ein bisschen dauert es noch." Sie sah auf die Uhr an der Wand. "Mindestens noch eine halbe Stunde. Dann gäbe es eigentlich Frühstück, aber... ich halte es für taktisch unklug, dich einmal durchs ganze Schloss zu führen nur um dich dann gleich den 3 stärksten Leuten aus Gaya gleichzeitig vorzustellen. Einschließlich meines Bruders. Er hasst dich. Also... ist es vielleicht nicht schlecht, wenn wir vorher schon zu ihnen gehen."
"Mh..sicherer wäre es, wenn wir's vorher hinter uns bringen. Ich bin auch nicht scharf drauf, Sharlyn, Rei und deinem Vater direkt auf einmal gegenüber zu stehen. Dass Alex mich hasst, hab ich auch schon mitbekommen...und ich brauch diese Szene hier nicht in Real...", er zog, ohne aufzusehen, die letzten Paar ründlichen Striche auf dem kleinen Blatt und drehte den ganzen Block dann zu Gracia um.
Die kleinen Figürchen zeigten jetzt unverwechselbar - und das trotzdem sie 'gekrakelt' waren - Roy und Alex...Erstgenannter wurde im wahrsten Sinne zu Hackfleisch verarbeitet. Das letzte Bildchen zeigte nämlich eine Schachtel Tiefkühlhack. "Ich glaube, das können wir uns wirklich sparen.", er zuckte etwas die Schulter.

Nicht ganz eine halbe Stunde später schlug Noctis seinen Teil der Decke weg und stand, streckenderweise, auf. Zuvor hatte er Miya, die immer noch seelenruhig schlief, einen sanften Kuss auf die Stirn gegeben...darauf achtend, sie nicht zu wecken, versteht sich. Sie konnte noch ein bisschen schlafen...das hatte sie sich verdient. Mh...zumindest so lange, bis er fertig im Bad war, dann würde er sie vermutlich auch wecken.
Und des war dann auch der Fall. Zärtlich und liebevoll weckte er seine Frau nachdem er bereit für den Tag war. Naja...ob er bereit für das war, was ihn heut erwartete, war nicht so sicher, aber egal.
Gracia: "Falsch. DU solltest dir das sparen und versuchen dem zu entgehen. Wenn du deine Zeit in Freiheit nicht gleich wieder mit dem Tod bezahlen willst."

Nach einer weiteren, knappen Dreiviertelstunde stand Gracia schließlich auf, streckte sich kurz und ging zu Roy hinüber. "Komm. Meine Eltern werden jetzt soweit sein. Wir haben noch eine halbe Stunde bis zum Frühstück und Alex dürfte noch nicht wach sein. Lass uns schnell machen, dann kommen wir vielleicht sogar noch vor den Dienstmädchen rüber."
Gesagt getan. Leise öffnete Gracia ihre Zimmertür und sah auf den Gang. Leer. Die Dienstmädchen waren wohl größtenteils schon unten um das Frühstück vorzubereiten. "Komm." Und schon war sie auf dem Gang. Flink und beinahe lautlos schlich sie ihn entlang, an den Türen vorbei, bis zum Schlafzimmer ihrer Eltern. Anklopfen... Vorsichtig öffnete Gracia die Tür. "Mum... Dad... ich möchte euch den vorstellen, der mich auf unserer Flucht begleitet hat." Und sie schloß die Tür hinter Roy...
"Komm. Meine Eltern werden jetzt soweit sein." Für Roy schien es fast, als wäre sein Herz noch nie so schnell zum Stillstand und dann zu einem Sprint gekommen, wie jetzt. Nein, man konnte wirklich nicht davon reden, dass ihm das hier egal war...aber was man sicher sagen konnte war, dass er schon mal etwas erleichtert schien, dass tatsächlich niemand außer ihnen auf dem Flur war.
Als Gracia an die Zimmertür klopfte, kam Miya gerade aus dem anliegenden Bad und war eigentlich auf dem Weg zu ihrem Mann, um dann mit ihm zusammen das Zimmer zu verlassen. Aber sie erstarrte eher, als Gracia und...Roy eintraten. Sie sah zwischen Letztgenanntem, ihrer Tochter und Noctis hin und her und merkte so vermutlich gar nicht, dass ihre Starre wenige Augenblicke später wieder passé war und sie ihren Weg zum König fortsetzte.
Noctis: "...Eigentlich hätte ich es kommen sehen müssen.", sagte er leise und sein Blick wurde fester.
Miya: "Mh!", sie stubste gegen seinen Arm, "Was...gibt es denn, Gracia? Es hat einen Grund, dass du ihn in die Höhle des Löwen, direkt vor deinen Vater bringst." Auch wenn man anderes hätte vermuten können, da war ihre Stimme dennoch fest...aber gleichzeitig so ruhig wie sonst auch. Die Frage, wie Roy hier überhaupt rein gekommen war, stellte sie sich nicht...sie konnte es sich ja fast denken. "Vielleicht wäre es auch erstmal an der Zeit, dir dafür zu danken, dass du unsere Tochter mitgenommen hast. Wieder hierher zurück."
Roy: "Ehm...nein. Ich brauche keinen Dank..dafür hab ich zu viele Fehler gegenüber dem Licht gemacht."
Miya: "Trotzdem hast du eine seiner größten Lichtquellen zurück nach Gaya gebracht und..."
Noctis: "...Und was ist dann eurer Anliegen? Eure Geschichte haben wir bereits gehört, konnten sie aber noch nicht an Sharlyn und Rei weitergeben. Gracia?"
/"Lichtquelle? ... ich bin eine... Lichtquelle?? .... vielleicht hat Alex mit seinen Sticheleien ja doch einen wahren Kern getroffen... Ich bin, war und bleibe offensichtlich für den Rest meines Lebens eine ... Lichtquelle. Eine Glühbirne. ... Oder das Lämpchen in einem Laserpointer."/ Ohne sich diesen Gedanken groß anmerken zu lassen - typisch Gracia, konnte man sagen - sah sie dann zu ihrem Vater auf, als dieser sie ansprach. Ja... das Anliegen. ... Jetzt war diplomatisches Geschick zu beweisen. Die Tochter ging noch einen kleinen Schritt vor, bevor sie schließlich anfing ihren Eltern zu erklären. Dabei sah sie immer entweder den einen oder den anderen direkt an... meistens natürlich Noctis. Zum ersten Mal konnte man, wenn man sie genau beobachtete, sowas wie eine kleine Barriere zwischen Gracia und ihrer Familie erkennen. Hervorgerufen wohl durch die letzten Monate. Zumindest verhielt sie sich nicht so locker, wie eine Tochter gegenüber ihrem Vater sollte. Und sie sprach auch nicht ganz so. "... Ich habe euch gestern mitgeteilt, dass der Fluch den Thadras auf Roy sprach mit Ausklingen seines Geburtstages auch gebrochen sein wird. In der Hoffnung, dass genau das ohne weitere Zwischenfälle passiert, habe ich in der Nacht weiter auf etwas gewartet. Irgendetwas, was mir sagen oder zeigen konnte, dass alles gut gegangen ist. Kurz nach Mitternacht war es dann so weit und Roy ist... erschienen." - /"Es ist vielleicht von Vorteil, wenn ich nicht erzähle, dass er wie Spiderman an der Wand hochgeklettert ist..."/ - "Er hat mir erzählt was bei ihm passiert ist. Nichts. Thadras ist nicht aufgetaucht. Und dann sind wir auf das gekommen, was unsere Leben jetzt weiter für uns bringen werden. Und deswegen sind wir hier. Ich hielt es für besser, die ganze Sache erst euch mitzuteilen und nicht direkt in die Arme der Garde zu laufen. Es zeigt, dass wir... er diese ganze Sache, wie ich euch gesagt habe..." Gracia warf einen schnellen Blick zu Roy zurück, beinahe um sich zu vergewissern, dass er wirklich noch da war. "... ernst meint. Er ist hier, in der Hoffnung, dass wir für die ganze Sache, vielleicht eine Lösung finden, die uns allen eine weitere Chance gibt. Wir sprechen nicht vom Vergeben von allem was er getan hat. Das geht nicht. Aber eine andere Lösung. Ich habe euch bereits bevor ich weg war erzählt, was ich darüber weiß." Sie verstummte und sah Noctis an. ... Und man kam nicht umhin wiedermal festzustellen, wie ähnlich sich Vater und Tochter doch waren.
Minimal zog Noctis eine Augenbraue hoch, als seine Tochter anfing, zu erklären. Nicht über das Thema..sondern über die Art, wie sie sprach. Mit ihm, ihrem Vater! Es kam einem fast so vor, als wäre er...eben was anderes. Irgendwann verschränkte er die Arme etwas, ohne an seiner Haltung sonst groß was zu ändern. Eine Lösung, die für alle gut und mit einer weiteren Chance verbunden ist? Noctis war schon nach wenigen Augenblicken klar, wovon seine Tochter sprach. Beziehungsweise was sie andeutete. Am Ende traf sich sein Blick einige Sekunden mit dem der 16-Jährigen. Ja...sie waren sich ähnlich.
Miya: "Das...das dürfte doch kein Problem sein, oder? Sharlyn und Rei würden dem oder etwas Ähnlichem bestimmt auch zustimmen.", sagte sie leise und sah zu Noctis hoch.
Dieser lockerte seine Arme wieder und ging mit festen Schritten weiter zu Gracia und Roy. "Wo siehst du deinen Platz, sollte man dir eine Chance geben? Wo bist du? In Welten, die so sind wie die, aus der du gekommen bist? Städten? Abseits aller anderen?", fragte er an letzteren gewandt. Man konnte nur hoffen, dass von dieser Antwort nicht die Entscheidung abhängig war.
Roy: "Ehrlich gesagt...inzwischen weiß ich es nicht mehr. Ursprünglich wollte ich für mich selbst sein, für mich kämpfen. Für das, was ich für richtig oder gegen das, was ich für falsch halte. Allein und abseits aller. Inzwischen sehe ich mich eher...an verschiedenen Orten. Angeklagt des Mordes und des Menschenraubes im Gefängnis; dort, wo auch immer ich hingeschickt werde, weil ich mich in Gaya nicht aufhalten darf...ich weiß es nicht. In jedem Fall habe ich nicht vor, einer Dunkelheit nachzulaufen, die mir mein vergleichsweise kurzes Leben lang mehr Wunden, Narben und Fehler eingebracht hat, als so mancher Soldat, SEED oder freiberuflicher Kämpfer am Ende seines Lebens an Leib und Seele erlitten hat. Aber gänzlich dem Licht folgen kann und werde ich nicht. Weil ich dann einfach nicht mehr 'ich' wäre."
Es musste einiges gekostet haben, so viel und relativ ohne Stocken zu sprechen...bei dieser wichtigen Angelegenheit. Und noch ehe Noctis darauf etwas erwidern konnte, kam von Miya quasi der Schlussstrich unter allem: "Gute Antwort. Wir reden nachher, wie wir dir gestern schon gesagt haben, Gracia, mit Sharlyn und Rei. Sie werden...meine..unsere Meinung bestimmt teilen. Der Rest wird schnell von statten gehen. Roy...du solltest nicht hier bleiben...oder zumindest vermeiden, mit Alex in irgendeiner Weise zusammenzukommen."
Roy: "Ja...ich weiß schon. Ich bin gleich weg."
Noctis sah unterdessen zu seiner Frau zurück, als wäre sie ein Geist. Sie hatte ihm gerade...einfach die Entscheidung und Autorität abgenommen. Sie aber lächelte nur leicht und kam jetzt auch vor zu den dreien.
Gracia: "Danke Mum. Dad..." Mit einem leichten Lächeln wandte Gracia sich zu Roy um und sah zu ihm hoch. "Wenn du willst, kannst du zurück auf mein Zimmer gehen. Es kann dir sicher jemand was hoch bringen, oder ich bringe dir dann etwas mit. ... Oder willst du lieber irgendwo anders hin gehen?" Genau in dem Moment waren draußen schonwieder die schnatternden Stimmen einiger Dienerinnen auf dem Gang zu hören. Gracia wandte sich der Tür und kurz darauf ihren Eltern zu. "Ich glaube, es ist besser, wenn wir jetzt wieder rüber verschwinden. Sonst kommt Alex doch nochmal her und dann ist der Teufel los. Ich komme dann gleich zum Frühstück runter... Papa, kannst du... bitte...?"
Da verschwanden die beiden schon und tauchten in Gracias Zimmer wieder auf. Aus der Teleportation ihres Vaters heraus. Gracia, die das Ganze ihrem Gesicht nach zu urteilen noch nicht so sehr gut wieder wegsteckte, ging gleich ein paar Schritte weiter um tief durchzuatmen und den Schmerz in ihrem Rücken abebben zu lassen... "Ich... ich bin dann gleich wieder da... es sollte niemand rein kommen. Und wenn doch, sei einfach ganz ruhig. Du wartest auf mich oder meine familie, okay?" Damit straffte Gracia sich wieder etwas und ging langsam zur Tür. Seltsam steif allerdings.
Eigentlich war die Auswahl weder groß noch gut. Wenn er es schaffte, hier im Schlossparlament zu überleben...sollte er sich dann wirklich zwischen Mülltonnen oder so setzen. Naja...wie dem auch sei, das hatte sich dann eh erledigt, als von draußen die Stimmen einiger Dienerinnen zu hören waren. Naja...da war auf jeden Fall klar, dass er jetzt hier bleiben würde. Dank Noctis waren sie dann auch direkt drüben, ohne von irgendjemandem gesehen zu werden. Dafür war Gracia danach, als sie ihr Zimmer verließ, unheimlich...steif. Ihr Rücken hatte es..wohl nicht ganz mitgemacht. Auf ihre 'Ausrede', die er wenn dann benutzen sollte, nickte er leicht und setzte sich dann wieder auf die Fensterbank. Sah nach draußen. Das war verdammt positiv ausgegangen...blieb nur noch zu hoffen, dass es so bleibt...
Auf dem Weg runter zum Frühstück diskutierten Noctis und Miya leise über das Gespräch eben. Erstgenannter war immer noch etwas grummelig, wenn es zugab, dass Miya ihm die Antwort vorweggenommen hatte. Aber naja..so war sie eben. Grad wenn es um zweite Chancen und sowas ging.
Miya: "...Also nach dem Frühstück mit Sharlyn und Rei, okay? Das sollte sich jetzt schnell klären, er...oder die beiden müssen und sollten nicht mehr so lange 'zittern'...nicht nach so einer Zeit.", das war ihr letzter Satz, bevor sie sich an den Frühstückstisch setzten. Alle waren schon da.
Alles in allem verlief das Frühstück ziemlich ruhig, wenn man so wollte. Auf das Danach konnte man dann schon eher gespannt sein. Noctis bat Rei und Sharlyn schon ziemlich am Anfang, nach dem Essen zu ihm ins Büro zu kommen, weil es etwas Wichtiges zu besprechen gab. Genesis, vollkommen auf sein Frühstück (und maybe jemand anderes) konzentriert, bekam davon nichts mit..und war folglich auch nicht neugierig oder sowas.

Direkt nach dem Essen waren sie dann zu viert in Noctis' Büro. Miya, die ihre Arme locker vor dem Bauch verschränkt hielt, erzählte grob, worum es ging. Dass sie gestern Abend noch mit Gracia gesprochen hatten. Ihr Mann schließlich gab das wieder, was seine Tochter erzählt hatte. Sein Gedächtnis musste wirklich sehr gut sein...es stimmte alles teilweise sogar wortwörtlich überein. Auf das Gespräch eben im Zimmer kam er aber noch nicht...die Geschichte sollte auch erstmal sacken.
Sharlyn und Rei hatten sich die ganze Geschichte, die Noctis nach Miyas Einleitung erzählte, komplett ruhig angehört. Da waren kaum Gefühlsregungen in ihren Gesichtern... in Reis noch weniger als in Sharlyns. Trotzdem wirkten sie nicht irgendwie desinteressiert oder so... nein. Die ganze Sache wurde nur betont auf die Tatsachen bezogen aufgenommen. So wie es eben typisch war, für die beiden. Die Sache unvoreingenommen betrachten und alle Seiten betrachten, bevor man Schlüsse zieht. Am Ende der Erzählung war Rei es, der zuerst seine Sprache wieder fand und ein "Wow... okaaay..." raus drückte. Wie auch immer. Sharlyn saß einfach nur da, sah auf den Boden und sagte schließlich irgendwann sehr leise, "Nach der Erzählung gleicht es einem Wunder, dass sie das überlebt hat..."
Rei: "Ohne sie als schwach einzuschätzen, aber das hätte ich ihr nicht zugetraut. Es war ja so schon... überraschend..."
Sharlyn: "Und es ist kein Wunder, dass sie nun so.. fertig ist..."
Rei: "... Wir müssen uns auf jeden Fall sofort auf die Suche nach Thadras und auch Roy machen. Beide müssen gefunden werden. Sei es nun für einen Prozess oder irgendetwas anderes. Es sind beides Mörder, Kidnapper und noch einiges anderes."
Sharlyn: "Noctis, hat Gracia noch irgendetwas gesagt, wo Roy sich nun befindet?"
Bis hin zu Reis und Sharlyns Reaktionen, ihren Worten, hatte Miya die ganze Erzählung über auf den Boden vor sich gesehen. Zwischendrin mal aus dem Augenwinkel zu den beiden aber das war's auch schon. Tja...dann aber sah sie auf. Zuallererst zu Rei, der eine sofortige Suche nach Thadras und Roy verschlug. Ob für einen Prozess oder etwas anderes. Sie sah zu ihm, zu Sharlyn, zu Noctis und wieder zurück zu Rei.
Noctis hingegen sah weder umher noch war ihm irgendwas anzusehen. Einzig die Zustimmung dazu, dass es kaum verwunderlich war, dass Gracia jetzt ziemlich fertig war, hatte man an einem leichten Nicken erkennen können. Bis zu seiner Antwort auf Sharlyns Frage dauerte es einpaar Augenblicke.
"Wir brauchen uns um Roy keine Gedanken machen und auch keinen Suchaufwand einberechnen. Er ist bei ihr. Schon seit Mitternacht, wenn ich nichts falsch verstanden habe."
Miya: "Bitte seid nicht geschockt oder sowas...dieses...Fluchmal ist weg und er macht den Eindruck, dass er tatsächlich einen anderen Weg einschlagen will als den, den er bisher gegangen ist. Ansonsten wäre er erstens nicht geflohen, hätte Gracia nicht geholfen...und wäre jetzt nicht bereit, sich einer Entscheidung zu stellen.", jetzt erst lockerte sie ihre leicht verschränkten Arme. Ihre Stimme war wieder ganz ruhig und fast verboten zuversichtlich.
Noctis: "Gracia und er haben vor dem Frühstück mit uns gesprochen. Sie bat uns, eine Entscheidung zu treffen, die für alle eine weitere Chance beinhaltet. Ihr wisst, was das bedeutet...was es nur bedeuten kann. Ein richtiges Gericht kann und wird nie so entscheiden, dafür sind allein gegen ihn zu viele Anklagepunkte. Es liegt an uns vieren und...Leon, diesen 'Prozess' zu halten und eine Entscheidung zu treffen. Ich glaub, in meiner Regierungszeit ist es noch nie wirklich dazu gekommen. Es liegt aber auch an euch als Mitglieder dieses...Rates. Stimmt ihr dem zu oder seid ihr eher für andere Prozessarten? Es gibt sicherlich andere Möglichkeiten aber zumindest für Miya schien das die Geeignetste."
Rei blinzelte etwas. "Er ist bei ihr? Seit Mitternacht ist er bei ihr und ihr duldet das einfach? Nach dem, was das letzte Mal passiert ist, als dieser Junge eine Nacht auf ihrem Zimmer verbracht hat?? ... Das kann doch nciht euer Ernst sein!"
Sharlyn berührte ihren Mann leicht am Arm und sah zu ihm hoch. "Ganz ruhig, Rei, es wird schon in Ordnung sein. Gracia macht nicht denselben Fehler zweimal. Und Noctis und Miya auch nicht."
Rei: "Es ist trotzdem mehr als leichtsinnig."Er verschränkte die Arme und sah Noctis und Miya abwechseln skeptisch bis nachdenklich an. Einige Momente vergingen... "Okay, wie ihr wollt. Ich bin bereit mir, die geschichte des Jungen anzuhören. Aber verlangt nicht von mir, dass ich - egal was nun mit ihm ist - über irgendeine seiner Taten hinweg sehen werde. Wenn er eine zweite Chance bekommt, soll er hart dafür arbeiten müssen um sich ihrer würdig zu zeigen. Das ist er uns, euch und allen anderen Menschen hier, von denen er die Liebsten genommen hat, einfach schuldig."
Sharlyn: "Niemand hat gesagt, dass es ihm einfach gemacht werden wird."
Rei: "Ich wollte diesen Standpunkt nur gleich klar machen. Er mag sich vielleicht geändert haben... aber die Toten, bringt das nciht zurück. Und die 3 Monate, die eure Tochter in einem Kerker verbracht hat, werden dadurch auch nicht ungeschehen." Er schüttelte etwas den Kopf. "Wenn ihr das zulassen wollt, tut es. Ich unterstütze das. Aber ich bin ehrlich wenn ich sage, dass ich es nciht machen würde."
Reis Bedenken waren - auf jeden Fall für Noctis - nur zu gut zu verstehen. Man sah ihm auch an, dass er auch eher Gracia vertraute, als Roy. Und er stimmte auch sonst so ziemlich mit der Meinung von Rei überein.
"Natürlich muss er dafür hart arbeiten. Niemand spricht davon, dass wir ihm durch eine zweite Chance direkt vergeben. Das muss er sich erarbeiten und beweisen, dass man ihm vertrauen kann. Wir müssen und dürfen selbstverstänlich auch nicht das ausblenden, was er getan hat. Denn, Miya, ich kann mir nicht vorstellen, dass er damals schon durch dieses Fluchmal gezwungen wurde. Wenn er in der Dunkelheit aufgewachsen ist, dann war es immer das 'Richtige' für ihn."
Miya senkte etwas den Kopf und nickte leicht. "Ja, ich weiß...aber ihr dürft über euer Urteil hinweg nicht vergessen, dass Gracia an ihn glaubt...und sie spürt Licht und Hoffnung noch mehr, als die meisten anderen Menschen. Irgendwas muss er ja an sich haben...und ich glaube nicht, dass es sein Aussehen ist.", sie zwinkerte den dreien zu und machte sich dann Richtung Tür, "Wenn ihr mich dann entschuldigt...Noctis, schreib Leon und setz einen baldigen Termin an, wie gesagt...sie sollen nicht mehr zulange darauf warten müssen." Damit ging sie raus. Und wieder blieb ihr Mann mit leicht geöffnetem Mund zurück.
Noctis: "...Das habt ihr nie gesehen...", murmelte er leise und setzte sich an den Schreibtisch.
Sharlyn: "... Noctis... nur eine kurze Frage. Tut mir Leid, das muss jetzt einfach sein... Hast du vergessen uns zu sagen, dass deine Frau jetzt die Fäden der Macht in Gaya in den Händen hält und sämtliche Entscheidungen trifft??" Sowohl Rei als auch Sharlyn hatten der ganzen Szene verwundert zugesehen und Miya mit ihrem Blick verfolgt, als sie dann aus dem Raum ging. Was war das denn für ein Auftritt gewesen? Sowas kannte man doch von Miya garnicht. Ging ihr das Schicksal dieses Jungen so sehr ans Herz, oder wollte sie Gracia nur einen Gefallen tun?
Rei wandte sich dann noch vor seiner Frau wieder ab und schüttelte leicht den Kopf, bevor er wieder Noctis ansah. "Es ist wirklich das Beste, wenn das Ganze schnell über die Bühne geht. Aber - tut mir Leid, das ist meine Meinung - vielleicht ist es besser nicht unser ganzes Vertrauen in Gracias Fähigkeiten und ihr Gespür zu legen. Wir müssen vorsichtig sein. Noch mehr als ohnehin schon. Ich persönlich... glaube nämlich nicht zu fest an Menschen, die aus der Dunkelheit kommen und plötzlich wieder gut sein wollen."
Sharlyn: "Du hast Recht. Aber trotzdem. Es wäre nicht im Sinne unserer Zeit, genauso wenig wie unseres Landes und der Seite die wir repräsentieren, keine Gnade auch gegen solche Leute wallten zu lassen. - Übrigens: Danke. Das nehme ich persönlich."
Rei: "Du bist etwas anderes, nimm es mir nciht übel, Schatz."
Sharlyn: "... natürlich nicht."
Damit ging Rei leicht lächelnd raus und Sharlyn blieb noch nachdenklich im Raum zurück. Den Blick auf den Schreibtisch vor ihr geheftet... ohne ihn wirklich anzusehen. "... Noctis... nur unter uns..." Eine kurze Pause folgte, am Ende derer sie zu dem Mann auf sah. "... du weißt, dass ich immer dafür bin, auch Menschen wie ihm eine weitere Chance zu gewähren. Ich selber habe sie ja auch gebraucht, als ich zurück gekommen bin. So, wie ich jetzt vor dir sitze. ... Worauf ich hinaus will... Ich habe dieselben Auflagen, wie er wohl bekommen wird. Denke ich mal. Mir selbst kann es ja vielleicht egal sein, wenn er etwas verbockt... aber der Öffentlichkeit ist es das nicht. Wir werden sehr schnell auf eine Stufe gestellt werden. Grace, Roy und ich. Und... du weißt worauf ich hinaus will. Das soll nicht heißen, dass er keine Chance bekommen soll, wie gesagt, ich bin dafür. Aber ich will dich warnen. Wenn das Ganze in die Hose geht... könntest auch du da einen ziemlichen Ruf-Schaden bekommen."
Noctis verzog etwas das Gesicht auf Sharlyns Frage. Sicher, ob er es als 'scherzhaft' oder ernst aufnehmen sollte, war er sich auch nicht. "Tja...seit Gracia wieder da ist, scheint sie mir die Entscheidungen abnehmen zu wollen. Was sie jetzt direkt dazu getrieben hat...keine Ahnung..", murmelte er ohne vom Brief aufzusehen als Antwort. Erst bei Reis 'Bedenken' und Sharlyns Antwort darauf, sah er noch mal zu den beiden auf. Weiterhin hatte er Recht...komplett blind sollten sie Gracia auch nicht vertrauen. Obgleich bei Roy nicht ganz die Rede von 'wieder Gut sein wollen' sein konnte. Weder von einem 'Wieder' noch von einem 'Gut', wenn man genau war. Er wollte, so wie es vorhin geklungen hat, ein neutrales Leben führen. Nicht für Thadras aber auch nicht vollends fürs Licht. Einfach nur für sich selbst. Sagen..tat er dazu schließlich aber nichts mehr. Er sprach erst wieder, als Rei gegangen war und Sharlyn ihm dann ihre Meinung noch gesagt hatte.
"Mir ist bewusst, dass es ein Risiko für den Ruf meiner Familie und dessen Umfeld bedeutet, sollte er seine zweite Chance nicht nutzen. Seine Auflagen, die im übrigen definitiv - und sei es nur minimal - andere sein werden, als deine, schließlich hast du nicht zahlreiche unschuldige Menschen getötet oder entführt, nicht erfüllt. Ich bin auch in dieser Beziehung weniger der, der absolut optimistisch in die Zukunft sieht. Wenn man sein Leben lang die Dunkelheit, die aggressive Dunkelheit, als das Richtige angesehen hat, wird es schwerer, als er oder Gracia sich vorstellen können, auch nur auf eine neutrale Lebensweise umzusteigen. Aber ich denke, dass wir uns auf etwas einigen können, das ihn bei seinem Willen unterstützen kann. Tja und...wo du grad Grace erwähnst...ich ahne schon, dass Leon noch die Bedingung einwirft, dass wir um sie auch endlich ein handfestes Urteil fällen. Er reibt sich immer noch ständig innerlich die Hände...du kennst ihn ja." Er zuckte leicht die Schulter und sah wieder zu seinem Brief runter.
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