Die dunklen Tiefen

[Kairi]

"Es ist mir egal, ob ihr viel gemacht habt, oder nicht. Ihr seid alt genug und geimpft seid ihr auch. Das geht mich sowieso nichts an." flüsterte Gracia leise. Die Entfernung zwischen ihnen... war irgendwie passend. Sehr passend. Woran erinnerte sie diese Szene blos gerade? ... Ja... an die Welt die Niemals war... als sie sich die Schwerter auf die Brust gerichtet hatten, wie Feinde. Wie... Erzfeinde... Weil er Hass in sich trug, den sie nicht spürte. Trug er Hass in sich? ... Sie wusste es nicht. Nicht mehr. Sie wusste blos, das sie keinen fühlte. Am Anfang vielleicht. Aber jetzt nichtmehr. Was sie jetzt fühlte war Angst. Angst überhaupt wieder jemanden an sich dran zu lassen. War das normal? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie so sicher war. Niemand konnte ein eisernes Herz brechen... Niemand konnte ein weiches, gebrochenes Herz brechen.
"Hoffentlich hattet ihr viel Spaß... miteinander. Und ich habe... der Angebeteten nicht zu viel versprochen. Ich bin jedes Mal enttäuscht wenn... Hoffnungen... Träume... einfach zerbrechen. Aber darüber können wir ja schon ein Lied singen. Nicht wahr?" Sie wandte den Blick etwas ab... und lächelte leicht. Es war einfacher zu lächeln... als einem... Herzlosen - konnte man das so sagen? Vielleicht ja... vielleicht nein... - zu erklären, warum man weinte. "Ist ja nicht so, dass wir das nicht kennen würden." Einige Momente herrschte wieder Ruhe. Dann sah sie wieder kurz zu ihm. Das Lächeln war wie weggewischt. "... Hoffentlich haben ihr die Bilder gefallen... Ich bin mir sicher sie würde sich freuen über einige... nennen wir es versionen, die sie zeigen... mit dir. Jede... Glühbirne muss schließlich mal ausgetauscht werden." Ein trockenes Lachen über den letzten... 'Scherz'. Dann wandte sie sich zum gehen. Eine Glühbirne? Ja. So fühlte sie sich gerade. Wie eine Glühbirne, die Licht spendete so lange sie funktionierte... und dann ausgetauscht... ersetzt wurde. Ganz schnell. Ganz locker. Als wäre es NICHTS.