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Normale Version: Schlossparlament
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Das Schlossparlament im Zentrum der gleichnamigen Hauptstadt Gayas ist - wie der Name schon sagt - der Regierungssitz. Früher als normales Schloss, erstrahlt dieses riesige Gebäude heute, nach dem Wiederaufbau, mit einem weit modernisiertem Erscheinungsbild und bildet insgesamt drei 'Parteien':
-Den Regierungssitz von Gaya und gleichzeitig die Bündniszentrale mit anderen Welten
-Die größte Notunterkunft der ganzen Welt Gaya, da das Schlossparlament ebenfalls als schier uneinnehmbare Festung gilt.
-Und schließlich als das Zuhause der Königsfamilie, die anders als in traditionellen Monarchien weitestgehend auf ihre Titel verzichtet und einfach nur als Staatsoberhauptsfamilie angesehen und geachtet wird. Zu diese Familie gehören Noctis Lucis Caelum, seine Frau Miya sowie ihre Kinder Alex und Gracia.

Vom Schlossparlament aus gelangt man auf fast jedem Weg in die zwei umliegenden Wohnbezirke. Das High-End Viertel nördlich des Schlosses, in dem weitere Regieungsmitglieder - ähnlich Ministern - mit ihren Familien lebten und das eigentliche Stadtgebiet.
"... und dann hat Aerith uns gezeigt wie man andere Menschen mit 'Licht' heilt! Dafür hat sie einen Vogel mitgebracht, den sie in der Stadt gefunden hat. Er hatte eine Verletzung am Flügel und konnte nichtmehr fliegen und ich durfte ihn mit Magie heilen. Wow, das fühlt sich irgendwie ganz komisch an! Es fängt an in den Fingern zu kribbeln und man spürt richtig wie sich die Wunde schließt und..." "Ach, das ist also der magische Weg um High zu werden, ja?" Unter dem scherzenden Lachen ihres Bruder wandte Gracia ihren Blick zu eben diesem. Etwas säuerlich. "Ich mach wenigstens was sinnvolleres als den ganzen Tag mit irgendwelchen Kumpels rumzusitzen und Mist zu machen..." "Schwesterchen, Chris und ich haben trainiert. Das ist sinnvoller als irgendein leuchtender Hokuspokus von dir..." "Papa, Alex ist schonwieder gemein!" Gespielt eingeschnappt verschränkte sie die Arme und zog eine beleidigt- wütende Grimasse.... und wurde kurz darauf von Alex zu sich gezogen... mit der Faust rieb sie auf ihrem Kopf. "Au! Lass das!" Bockig drückte Gracia sich von ihm weg und drückte mit den Händen ihre Haare platt. Es zwiebelte unangenehm...
Alex: xDD
Gracia: "Papa, ich stelle Antrag auf eine lebenslange Haftstrafe wegen körperlicher Misshandlung einer Minderjährigen und versuchten Totschlags!" Eine Anspielung auf die Predigt die Noctis Alex gehalten hatte als dieser 18 geworden war.
Alex: xD "Dann stelle ich einen Antrag auf lebenslange Sicherungsverwahrung in einer psychatrischen Anstalt. Es kann nicht normal sein, leuchtenden Hokuspokus aus den Händen zu zaubern und nebenbei auchnoch so frech und risikofreudig wie meine Schwester zu sein. Nicht wahr Gracia Caelum?"
Gracia steckte ihm, immernoch gespielt bockig, die Zunge raus. "Tze!"
Die ganze Unterhaltung fand Noctis ja eigentlich mehr als amüsant. Natürlich erstmal vor allem interessant...es interessierte ihn immer, was Gracia mit ihrer besonderen Magie anfangen konnte...was Aerith ihr beibrachte. Dass Alex darauf..in seinen Augen eher scherzhaft rumhakte...naja..sie waren eben Geschwister.
"Beide Anträge abgelehnt, solange ich nicht mit eurer Mutter und den Richtern gesprochen hab.", antwortete er lachend und fühlte sich tatsächlich das erste Mal am heutigen Tag besser. Nicht so..innerlich 'verkrampft' "Mh...man kann also sagen, dass zumindest ihr beide einen guten Tag gehabt habt. Womit habt ihr eigentlich trainiert, Chris und du? Vorhin hat Sera seinem Vater seine Waffe in die Hand gedrückt...offensichtlich aus der Reperatur.", er zog fragend eine Augenbraue nach oben, "Und...warst du eben in Traverse allein unterwegs auf dem Weg nach Hause? Wann sind die Herzlosen aufgetaucht?"
Jap...er hatte Interesse an Details. Auf jeden Fall. Noch mehr als bei angesprochenen Themen eben bei solchen, die umgangen wurden.
/"Sera hat was??? Warum hat sie nicht überlegt, was daraufhin passieren würde?! Sie ist doch schon im A-Rang... da wird sie doch wohl..."/ "Mit was wir trainiert haben? Öhm... naja... nicht mit Waffen. Wir haben strategisch trainiert... Also uter anderem Schachgespielt und varianten von Combos durchgegangen und all sowas eben." Es zog grinsend den Kopf ein.
"Und was die Herzlosen angeht: Du brauchst dir keine Sorgen machen! Sie hatten keine Chance gegen mich! ich bin allein gut zurecht gekommen und konnte auch gleich ein paar ideen von Chris und mir ausprobieren!" /"Fragnichtwasfürwelche!Fragnichtwasfürwelche!Biiiitte!!!"/

"und warum seid ihr erst so spät gekommen? Gabs Probleme bei der Besprechung? Oder war Gracia noch nicht mit ihren Voodoozaubern und Abschiedszeremonien fertig?" Man merkte das der letzte Teil nicht ernst gemeint war... zumindes nicht vollständig. Er wusste das es keine Voodoozauber waren, aber die Abschiedszeremonien gingen manchmal wirklich ewig. Mädchen eben untersich. Wie hielt es Merlin dort bloß aus?
Nur mit einem weiteren bockigen Blick 'antwortete' Gracia auf die neuen Sticheleien ihres Bruders. "Ich geb dir gleich mal ein paar Voodoozauber, mein liebster Bruder, da verhex ich dich in einen Frosch und dann kannste zusehen wer sich erbarmt und dich wieder menschlich macht." zischte die junge Frau bevor sie sich ihrem Vater zuwandte.
"Ahm... ja... das wir so spät waren lag an mir." Sofort schlich sich ein ungutes Gefühl in Gracias Brust. Allein wegen der Erinnerung an diesen einen Mann der da vor ihr aufgetaucht war... er hatte so ernst und kalt und... dunkel gewirkt... und viel älter als Alex oder sie... obwohl er das bestimmt nicht war. Rein dem Äußerlichen her... "Ich bin alleine Heim gelaufen. Aber wirklich nur weil ich mir Sorgen gemacht hab! Du hast gesagt du wärst nachmittags da und dann war es schon halb 9 und... mh... die Herzlosen sind gekommen... ach keine Ahnung. Ich bin weg gelaufen weil ich keine Lust auf einen Kampf hatte..." Irgendwo merkte man zwar das alles wahr war, aber das da noch etwas Kleines fehlte...

Schnell fuhr das Auto schließlich zum Schlossparlament ein und die Familie sowie der Chauffeur stiegen aus. letzterer verabschiedete sich förmlich... dann ging die Familie langsam rein. Gracia hielt den Blick dabei nachdenklich gesenkt... in Gedanken bei dm jungen mann mit den weißen Haaren.
Einen Moment musterte Noctis seinen Sohn bei seiner Erklärung, die ganz klar eine Ausrede war, nickte dann aber leicht. Also strategisches Training...natürlich. Das passte ja auch ganz perfekt in den Kampftstil seines Sohnes. Dass er mit den Herzlosen leicht fertig wurde...das wusste er aber, war nicht übertrieben. Die Herzlosen, die sich im Moment in Traverse tummelten, waren wirklich kaum der Rede wert.
Auch Gracias Erklärung...wie und warum sie allein zum Hauptquartier gekommen war, hörte Noctis aufmerksam zu. Und - wie sollte es anders sein - merkte auch, dass da ein kleiner Teil fehlte. Aber - und das wusste er auch - er war nicht unbedingt feinfühlig genug, um eben dieses Teil in Erfahrung zu bringen. Vielleicht schaffte es ja Miya nachher...

Genau diese empfing ihre Familie direkt nach dem Ausstieg vor dem Schlossparlament. Sie war den ganzen Tag allein hier gewesen und hatte sich um ihre Bereiche gekümmert. Sie war in Sorge gewesen...das sah man ihr jetzt noch an. Weil es so spät geworden war. Liebevoll und eindeutig beruhigt umarmte sie ihre Kinder und schließlich ihren Mann. "Du sollst doch anrufen, wenn es später wird..oder anderweitig Bescheid geben...", murmelte sie in seinen Anzug und sah danach erst zu ihm hoch.
Noctis: "Wir waren die ganze Zeit in einer Besprechung...da konnte ich nichts machen."
Miya: "Waren sie bei dir?"
Noctis: "Ich hab sie nach der Besprechung abgeholt. Naja...Gracia ist zum Hauptquartier gekommen."
Miya: "Bitte??" o.o Sie sah zu ihrer Tochter. "Allein? Puh...Gott sei Dank scheint nichts passiert zu sein!" Bei dieser Aussage...sah sie gleich noch mal genauer zu Gracia rüber...als wolle sie sich vergewissern, dass wirklich nichts war...und sicher...war sie sich dann trotzdem nicht.
"Keine Sorge, Mum. Es ist ales gut und nichts passiert. Okay?" Gracia schenkte ihrer Mutter ein kurzes, besänftigendes Lächeln und wandte sich dann ab. "Ich bin dann mal oben, okay? Bis dann..." Blobs. Damit war die junge Frau weg und über eine Treppe nach oben in ihr Zimmer verschwunden, wo sie sich gleich mit dem Rücken vorraus auf die Couch fallen lies, die ihr gleichzeitig als Bett diente. Stumm sah sie dann nach oben. An die Decke des elliptischen Raumes. Er war relativ groß und trotzdem gemütlich. Hell eingerichtet obgleich diese Helligkeit in Gaya ja oft kaum zur Wirkung kam... trotzdem. Ihr gefiel es. /"... Wer war das...?"/ fragte sie sich in Gedanken und ihr Gesicht nahm einen fragenden Ausdruck an. Seitdem diese Morde passiert waren, war abends kaum noch jemand auf der Straße. Die paar Menschen die sie manchmal von Aerith' Wohnhaus aus gesehen hatte - es war bisher genau 2mal vorgekommen, dass sie dort gewesen war, weil Noctis irgendwo 'festgehalten' wurde - waren immer schnell gelaufen als wollten sie so schnell wie möglich nachhause... Niemandem wäre es eingefallen noch einen anderen Passanten zu warnen... oder gar stehen zu bleiben. Egal wer da an ihnen vorbei lief. Aber dieser eine...
Mit einem Seufzen verbannte Gracia sämtliche Gedanken daran so weit es ging nach hinten und wandte sich ihrem Notizbuch zu, was sie oft beim Nachdenken vollkrakelte. Mit allem möglichen.
"Keine Sorge, Mum. Es ist alles gut und nichts passiert. Okay?" Ehm...nein, eigentlich nicht. Eigentlich war es nicht okay und keine Sorgen machen...das war auch unmöglich. Gracia vergas wahrscheinlich, dass sie ihre Eltern waren...und sie diesbezüglich spürten, wenn noch was war und sich auch nicht so leicht abfrühstücken lassen würden.
Miya: "Mh...ich werde noch mal mit ihr sprechen.", murmelte sie leise und 'nachdenklich'.
Noctis: "Glaubst du wohl, dass es etwas ist, das sie vor Alex und mir nicht zugeben kann?" Seine Augen wurden kreisrund.
Miya: "Nein...aber manchmal mag ein Mädchen eben nicht mit ihrem Bruder oder ihrem Vater sprechen. Das muss nicht mit irgendwelchen Themen zusammenhängen. War doch bei mir in dem Alter auch so...da hab ich dann immer mit dir oder meiner Mutter gesprochen."
Noctis: "Mh....na gut. Und da du gerade so schön in Übung bist...wie wär's mit einer Runde Schach?", er wandte sich grinsend an seinen Sohn, während Miya lächelnd und kopfschüttelnd nach oben ging. An der Tür des Zimmers ihrer Tochter klopfte sie erstmal an, bevor sie sie ein Stück aufmachte und reinguckte. "Meinst du, du findest einpaar Minuten, mir von deinem Tag zu erzählen? Von den Herren kann man ja keine Antworten erwarten.", sie verdrehte etwas die Augen. Aber..sie hatte ja mit ihrer Aussage Recht. Noctis würde wohl, wenn Alex sein 'Angebot' ausschlug, direkt im Bett verschwinden und ihr Sohn...naja...
"Du brauchst echt nicht anklopfen wenn du rein willst. Ich hab weder was zu verbergen noch sonst etwas, Mum..." murmelte Gracia ohne von ihrem Notizbuch aufzusehen. Ja... das mit 'Gedanken verdrängen' hatte wiedermal hervorragend geklappt...
... Es dauerte kaum 2 Minuten als Miya neben ihrer Tochter lag... da begann diese nochmal zu erzählen. Von dem was sie bei Aerith gemacht hatten... und schließlich von dem Nachhauseweg. "... ..... auf einmal war dann da vor mir soein... Junge. Er wirkte irgendwie ein Stück älter noch als Al aber... ich glaube das schien nur so. Er war so komisch... ich kann das kaum beschreiben, mir ist direkt kalt geworden. Auf jeden Fall meinte er dass es nicht gut wäre wenn speziell ich um diese Zeit durch die Dunkelheit irre... ich hab gekontert, dass ich dann eben mal weiter irre und bin an ihm vorbei gegangen und... dann waren dann auf einmal die Herzlosen. Es war so komisch, ich hatte Angst, aber... egal. Auf jeden Fall bin ich dann weg gerannt... zu Papa." ... Mit einem Seufzen schüttelte Gracia den Kopf, schloß ihr Buch und sah stumm geradeaus, durch das große Fenster nach draußen. Weiter nachdenklich. Dann sah sie zu ihrer Mutter. "... ..... Seltsam, oder? Sonst hab ich abends in traverse kaum noch jemanden gesehen. Jetzt schon garnicht..."
Leicht 'verlegen' lächelnd war Miya reingekommen und hörte dann schließlich ruhig und aufmerksam ihrer Tochter zu. Beim Teil über ihren heutigen Unterricht fielen auch mal einpaar Kommentare, Lobe oder Interessensausdrücke. Teilweise kam es fast so rüber, als wäre Miya eher eine Freundin, als ihre Mutter. Das änderte sich dann, als Gracia ihren Weg zum Hauptquartier erzählte, auch nur bedingt. Sie wurde nur nachdenklicher und wieder etwas besorgter...
"Ja...das ist seltsam. Aber...vielleicht..hat er ja einfach jemanden nach Hause gebracht und war deshalb auch draußen...? Mh...Um die Zeit...und gerade in der aktuellen Situation würde es mir wahrscheinlich bei jedem kalt werden...vielleicht war das ja bei dir auch der Fall?" Sie legte den Kopf fragend schief und zuckte leicht die Schulter. "Naja...man trifft sich immer zwei Mal im Leben...wenn dieser Junge dieselbe Kälte wieder auslöst, dann stimmt irgendwas nicht. Wenn nicht...wer weiß? Auf jeden Fall sollten wir das für uns behalten...du kennst ja deinen Vater und deinen Bruder." Sie zwinkerte etwas und richtete sich auf dem Bett wieder etwas auf.
"Mh... wer weiß was war..." /"Und trotzdem... es war komisch. Sehr komisch... warum sind die Herzlosen gerade da aufgetaucht? ... ..... Ach egal."/ Mit einem Seufzen sah Gracia wieder zu ihrer Mutter und lächelte etwas beim Gedanken an die Reaktion von ihrem Vater und Alex... uh ja... mitten in der Dunkelheit einen Jungen getroffen? ... Was für die beiden höchstwahrscheinlich sogar 'möglich' klang, löste bei ihr den Drang aus, einfach nur laut loszulachen.

Der nächste Tag brach dann wieder ganz normal an. Nur Alex würde heute wieder weg gehen... zu Chris. Das hieß, dass sie selbst den Tag irgendwie alleine rum bringen konnte. Musste. Wollte. ... Wie auch immer.
Wie immer an diesen raren Tagen verschwand sie dann gegen Mittag in die Stadt. Es war ein dunkler Tag... dunkler noch als es eigentlich normal war... aber nun gut. Es gab Schlimmere. Besonders hier...
Ruhig schlenderte sie durch die Straßen. Überall leuchteten die Lichter der Geschäfte... und die junge Frau war froh, dass es hier nicht so war wie oft in Traverse. Zwar kannte sie auch hier Jeder und sie wurde auch oft um einiges ehrlicher und bevorteilter behandelt, wenn sie entgegen aller Erwartungen doch mal was kaufte, aber... im Großen und Ganzen war es ihr hier in Gaya noch nie passiert, dass man sie als etwas ganz groß besonderes angesehen hatte... oder überhaupt. Es war ruhig, so.
Ohne wirklich darauf zu achten wo sie hin lief - es war schon fast wieder um 5 und wenn sie nicht Punkt 6 zuhause war machte Noctis sich nur noch unnötig Sorgen - bog sie in eine dunklere Gasse ein. Ohne Geschäfte... und verhältnissmäßig schmal... es war eine Abkürzung, zurück nach Hause. Ohne es zu merken lag ihre Hand dann schließlich am griff ihres chwertes, welches an der hellen Hose befestigt war. Man wusste ja nie....
Seit gerademal zwei Stunden war er hier. Oberhalb der Straße, auf den Dächern der wenigen niedrigeren Häusern. Ihr mehr oder weniger folgend. Der Grund dafür lag noch nicht lange zurück...sie hatten sich in Traverse kurz gesehen und danach...das Übliche...wie war auch wieder egal. Aber er wusste schon irgendwie, dass diesmal irgendwas anders sein würde...das hatte er im Gefühl. Irgendwie...
Als Gracia in die düstere, enge Gasse einbog, legte Roy den Kopf kurz etwas schräg und schüttelte ihn dann augenverdrehend. Auf selbige Weise wie vorher auch schon ging es hinterher. Zwischen den Häuserwänden umher bis zum 'finstersten' Punkt der Gasse...er schien sich hier auch schon auszukennen...Hier landete er, genau auf dem Weg, mit Blickrichtung zu ihr. Nur einpaar Meter war sie von ihm entfernt.
"Liebst du das Risiko oder willst du das, was in der Dunkelheit lauert, einfach nur provozieren?", fragte er, als sie quasi nah genug dran war. Kaum eine Sekunde später erschienen zwischen- und jeweils hinter ihnen Herzlose. Ebenso auch an den Wänden...und diesmal schienen sie nicht einfach zu warten...
In Roys Hand erschien sein Schwert...sein Schlüsselschwert. Für...welche Seite kämpfte er? Die Herzlosen waren das zweite Mal mit ihm aufgetaucht...und sein Blick war neutral und doch irgendwie...mysteriös..wie das in dem Gracia ihn schon zum zweiten Mal gesehen hatte...die Dunkelheit...
Wie war es möglich...
Schon nach wenigen Schritten in der Gasse hatte sich wieder die Kälte an Gracias Armen hinaufgeschlängelt. Eine erdrückende Kälte die ihr einfach nur Angst machte. Kein Wunder, dass der Griff um ihr Schwert fester wurde...

... und dieses schon beim ersten Wort von ihm aus der Scheide und auf ihn gerichtet war. Ihr Blick, anders als das erste Mal, fest, misstrauisch... fast schon böse. Er war direkt auf ihn gerichtet... und wich nur sehr kurz auf die Herzlosen um sie herum.... "Vielleicht müsstest du dir diese Frage garnicht stellen wenn du mich in Ruhe lassen würdest." sagte die junge Frau schließlich leise... fauchend? Von überall hörte sie das zischende Auftauchen von Herzlosen... Wieder wurde ihr Blick finsterer. "Was willst du?" Ihr Schwert verschwand, wie in der wirklichen Zeit, hinter ihr Bein - ein paar Herzlose von hinten vor dem 'zu aufdringlich werden' abhalten - während sich ihre rechte Hand zur Faust schloß. ... Er gehörte in die Dunkelheit. Kein Zweifel... diese Kälte... sie war nicht normal...
Keine Minute verging in der sie sich einfach nur anstarrten... dann drang wieder ein leises Zischeln an ihre Ohren. Von hinten... Die junge Frau wirbelte mit dem Schwert nach hinten, an die Wand zurück... so gleich 2 der Schattenlurche dran glauben durften... ebenso wiekurz darauf 3 weitere von hinten. "... Wenn du mich das nächste Mal besuchen kommst, lass deine Haustiere vielleicht dort wo sie hingehören. Sie sind erstens nicht das, was ich beeindruckend nenne und zweitens helfen sie auch nicht wirklich deine 'Sorgen' um meine Sicherheit zu lindern. Oder?" Wieder nur ein Fauchen.
Die Herzlosen seine Haustiere? Weit verfehlt... Sie in Ruhe lassen? Nein...dazu war sie zu...interessant. Und außerdem war es unmöglich..jetzt wo sie - ihre Wege und ihre Geschichten - sich miteinander verknüpft hatten.
Nach den ersten Angriffen auf Gracia, die diese aber sauber vereitelte, kam es zum ersten auf Roy. Dieser hatte sein Schlüsselschwert ebenfalls fest in der Hand und hatte schon die ganze Zeit zwischen den Viechern umhergesehen...als würde er jeden Moment damit rechnen. Tatsächlich hatten sie sich innerhalb des Bodens und an in den Wänden versunken quasi angeschlichen. War er also wirklich auf ihrer Seite? Herzlose waren schließlich nicht so schlau ggf irgendwelche Pläne wirklich zu verstehen und zu befolgen. Und von einem 17-Jährigen würden sie sich schon gleich dreimal nichts sagen lassen...
Auf ihre Frage, was er wollte, schien vorerst keine Antwort zu erwarten zu sein. Erstmal mussten die Herzlosen weg, was nun mehr zu zweit eigentlich nicht das Problem sein sollte. Aber in den Gassen - grade in diesen Gassen - tauchten sie nahezu ungehindert auf. So wurden es schließlich nur mehr anstatt weniger...was Roy wirklich zu nerven und zu überraschen schien.
"So einfach sie zu besiegen sind...das macht keinen Sinn...", murmelte er leise. Sein Schwert verschwand...und keine Sekunde später war er weg...genauso wie Gracia. Raus aus der Gasse...zum krassen Gegenteil, an dem mit Sicherheit kein einziger Schattenlurch folgen würde, weil hier ein gewisser magischer Schutz herrschte. Das Dach eines der höchsten Gebäude der Stadt, ganz in der Nähe des Schlossparlaments. Die Aussicht war...wenn man es so wollte noch besser als von den höchstgelegensten Zimmern des Schlosses. Der einzige Nachteil war, dass man hier nicht so schnell wegkam...
Zugegeben, so richtig gefallen tat es Gracia nicht. Zusammen mit diesem Fremden zu kämpfen. Normalerweise hatte sie kein Problem damit, die meisten Wachen mit denen sie geübt hatte, hatte sie ja auch nicht gekannt. Selbst Rei oder sogar Sharlyn kannte sie im Grunde nicht sonderlich gut... aber bei ihm... bei ihm war es etwas Anderes. Sie kannte weder seinen Namen, noch wer er war, noch was er wollte... nichtmal 100%ig auf wessen Seite er stand! Ihr Gefühl sagte ihr, er war dunkel und böse... von der Dunkelheit beschlagnahmt wollte sie fast sagen. Aber wenn das der Fall war... die Herzlosen kamen immer wenn er auftauchte. Und sie gehörten auch in die Dunkelheit. Griff man nicht normalerweise die an, die NICHT auf der eigenen Seite standen? Was wollte er??

Des Mannes leises Murmeln bekam Gracia überhaupt nicht mit. Dafür aber sehr wohl ein kurzes Ziehen an ihrem Arm. Dann verschwand alles vor ihrem Blick und... "Wa-was?" Vollkommen verwirrt sah Gracia um sich, zuckte einen Schritt von dem Typ weg, als sie ihn ins Auge fasste... keine gute Idee. Geradeso bemerkte sie noch dass hinter ihr das Dach dieses Hauses zuende war. Nach unten... der Fall würde lange dauern. Mehr als nur vorsichtig wandte sich ihr Blick wieder ihm zu. Immernoch am äußersten Rand stehen bleibend... /"Wer bist du? Was willst du?"/ Nur aus den Augenwinkeln bedachte sie die Umgebung... direkt 'hinter' ihm konnte sie das Schlossparlament erkennen... Bei diesem Anblick kroch wieder Kälte an ihr hoch. Es sah aus als wolle er sie von ihrem Zuhause fern halten, sich dazwischen stellen und... "Wer bist du. Und was willst du." fragte die junge Frau schließlich. Man erkannte weder ihre Gedanken noch irgendwelche Gefühle... beides war zu gut versteckt. Sie klang normal... offensichtlich war das das, was ihr aus der 'Wirklichkeit' noch geblieben war...
Weiterhin änderte sich an Roys Blick nichts...überhaupt nichts. Es war keine Regung darauf zu finden, dass sie von ihm weggezuckt und dabei beinahe runtergefallen war....gut..letzteres hatte vielleicht seine Augen etwas weiter aufspringen lassen aber sonst...nichts. Erst als sie ihre Fragen stellte, sah er ein Stück auf den Boden. Nicht nachdenklich...sondern einfach..ja..fast ein bisschen 'untertänigst'. Nur wenige Sekunden später sah er aber wieder auf, direkt zu ihr rüber. In ihr Gesicht...vielleicht sogar direkt in die Augen? Fast als wolle er Selbiges von ihr.
"Ich bin Roy. Ich komme aus der Dunkelheit und benutze sie auch...", eine erschreckend lang erscheinende Sekunde war Ruhe, "...auf dieselbe Weise, wie einer euer SEEDs. Was ich will ist ganz einfach - auch wenn du's vermutlich kaum glauben wirst, weil ich ständig von diesen Viechern verfolgt werde. Chris - ein Freund von mir - hat schon einiges über dich erzählt. Ich wollte mir nur selbst ein Bild von dir machen. Rein aus Neugier...es muss ja nicht sein, dass alles stimmt, was dein Bruder ihm und er mir erzählt." Er zuckte etwas die Schulter.
Tatsächlich war bei keinem einzigen seiner Worte irgendwie der Schatten der Lüge über seine Augen gehuscht...bei keiner Silbe. Er sagte also wohl...die Wahrheit. Ein leichtes Lächeln war dafür aber auf sein Gesicht getreten. Wie konnte man bei der Höhe eigentlich noch lächeln? o.o
Chris hatte schon einiges über sie erzählt? Was wusste Chris denn schon von ihr, sie hatte doch kaum was mit ihm zutun! Was sollte er wissen und von wem... /"Okay. Von Alex."/
Beim Gedanken daran verzog sich Gracias Gesicht minimal. Roys - Roy, so hatte sich der Mann vor ihr vorgestellt - scheinbaren Wunsch, dass sie ihm in die Augen sah, kam sie nur kurz nach. Für ein paar Sekunden vielleicht... danach musterte sie ihn, wenn überhaupt, lieber wieder komplett. Er war ihr nicht geheuer... überhaupt nicht. Jetzt, setsamerweise, sogar noch mehr. Nachdem er einfach so frei heraus gesprochen hatte, er käme aus der Dunkelheit... .... sie kam auch aus einer ziemlich dunklen Welt... das war eine Tatsache. Ebenso wie es eine Tatsache war dass sie... eine ganz andere Kraft besaß und manchmal benutzte. Nämlich Licht. ... Lag es daran, dass sie sich bei ihm so unwohl fühlte? ... Nein. Dann wäre es bei Riku auch so. Nein, das hier lag an ihm... an seiner Seele...
Für einen kurzen Moment, bei seinem Lächeln, hatte Gracia dann schließlich mit einem Schlucken hinter sich nach unten gesehen... und einen winzigen Schritt nach vorne getan. Sie wollte da nicht runter. Definitiv nicht. "... Er hat... was über mich erzählt? ... Und was?" Man sah dass sie das irgendwie verwirrte und... das misstrauen immernoch ziemlich groß war. /"... Was bitte will er denn sehen indem er immer im Dunkeln vor mir erscheint und... brrr...."/
Innerlich nüchtern 'lachend' sah er an, wie Gracia einen Schritt weiter aufs Dach kam...klar, sie wollte da nicht runter fallen. Das...würde er auch nicht wollen, wenn er es sich recht überlegte. Aber er würde ja allgemein nicht einfach fallen...
"Och, Chris hat so einiges erzählt. Teilweise positiv, teileise negativ. Zum Beispiel meint dein Bruder, dass du durchaus nett sein kannst. Von irgendwelchem Unterricht in Traverse hat er auch schon gesprochen. Eben das Übliche, was große Brüder erzählen, wenn sie mal einen guten Tag haben. Andersrum hat er Chris auch schon erzählt, dass du manchmal 'zickig' bist, dass du ihm damals ein Trauma verpasst hast. Du 'Daddys Liebling bist'. Oh und vorhin erst kam dazu, dass er glaubt, dass du ihm was verheimlichst. Auch das Übliche...lange Vorbereitungszeiten, über das, was du in Traverse lernst schimpft er auch regelmäßig...eher scherzhaft." Wieder zuckte er die Schulter. "Nichts Besonderes...aber ich wollte sehen, was davon stimmt und was nicht."
Dann trat einen Moment Stille ein. Roy sah nach oben in den Himmel. Es wurde dunkler...ganz langsam schlich sich die Nacht über Gaya. "...Dunkelheit ist nicht immer schlecht..darum schäme ich mich auch nicht, offen darüber zu sprechen, dass ich sie benutze und aus ihr komme. Dass ich mich lieber an dunklen, schattigen Orten aufhalte. (Jap, sieht man dir an) Aber Licht ist auch nicht immer zwingend gut. Zumindest Ersteres würde ich dir gerne beweisen...wer so viel mit Licht zu tun hat, wie du, sollte auch die Kehrseite - das Gegenteil - gut kennenlernen."
"Wie schön zu wissen dass ich sogar unter den Freunden meines Bruders scheinbar ein beliebtes Gesprächsthema bin. Ich sollte mich geehrt fühlen. Das erspart mir bald jegliche Art der 'Vorstellung'." Ja... jetzt kam die Ironie und das 'Nicht-damit-einverstanden-sein' in Gracias Stimme relativ gut durch. Und zudem was Roy schließlich dann noch sagte... verzog sich Gracias Gesicht zusätzlich noch. "... ihr seid aber auch alle der Meinung mir immer und überall sagen zu müssen, was ich tun sollte und was ich lassen sollte, oder? Ob du es glaubst oder nicht, Roy. Es ist mir durchaus bewusst, dass ich etwas über die Dunkelheit lernen muss. Okay? Gut. Würdest du dann jetzt bitte die Freundlichkeit besitzen mich und dich wieder hier runter zu bringen? Mir ist kalt und ich will nachhause." ... Sie musterte ihn nochmal von oben bis unten... jap. "Oh. Und ganz nebenbei. Du SOLLTEST dich vielleicht auch mal ein bisschen mehr an hellen, offenen Orten aufhalten. Bist ein bisschen blass um die Nase." Runks. Das war wiedermal der Zaunspfahl... Erst jetzt, nach diesen Worten, sah man ihr sogar an, dass sie von der Sache nicht viel hielt. Genauso wie von ihm oder allgemein der ganzen Situation... und noch weniger von der Tatsache das alle ihr versuchten etwas vorzuschreiben /"Jeder dahergelaufene Fremde! Tze! Der kann mir ja viel erzählen von Alex und Chris!"/.
Spätestens ab dem Teil, dass er sich öfter an hellen Plätzen aufhalten sollte, hatte Roy eine Augenbraue merklich hochgezogen. Selbst wenn sie Recht hatte - und das war ja so, er war wirklich blass - ...wozu? Dann wäre er ja nicht mehr er und außerdem......egal.
"Ich glaub, ich bin der Letzte, der dir etwas vorschreiben will. Es war nur eine Bemerkung, die mir andersrum auch schon begegnet ist. Dass die Dunkelheit so viel wie möglich über das Licht lernen will. Schlussendlich ist es deine Entscheidung und du musst wissen, was du willst und was nicht." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging bis zum Rand des Daches. Schaute runter und nickte leicht. "Ja...viel Spaß beim Runterkommen. Dürfte eine Weile dauern, egal welchen Weg du nimmst.", er drehte sich wieder zu ihr um, "Der Dunkelheit misstraust du ja...da kann ich dich in ihr leider nicht mitnehmen."
'Bedauernd' ging er wieder zu ihr zurück...blieb direkt vor ihr stehen. "Aber ich bin ja nicht so. Da ich dich eben von dir aus gesehen unfreiwillig hier rauf 'entführt' hab, bring ich dich jetzt auch auf eine 'freundliche Bitte' wieder runter."
Diesmal ohne sie anzufassen...nur dadurch, dass er sie direkt ansah, schlängelte an ihr - wie auch an ihm selbst - Dunkelheit empor, in der sie schließlich verschwanden und unten vor dem Schlossparlament wieder auftauchten. Ohne von irgendjemandem gesehen zu werden...obwohl sie nicht mal groß versteckt gewesen waren. "Also...bis dann. Du bist fünf Minuten zu spät, aber das werden deine Eltern schon verkraften." Er grinste leicht und lief dann in die nächste Querstraße. Weg war er...
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