Als Noctis verschwand und ihr dann noch auf eine äußerst... strenge Art und Weise sagte, dass sie da bleiben sollte, zog Gracia ihren Kopf nur noch ein Stück ein und blieb stumm auf dem Boden knien.
In Seras Büro waren Shania alle Gesichtszüge entglitten, als Noctis sagte, dass Roy wohl auch mit dabei gewesen war. Und das obwohl sie die ganze Sache eigentlich garnicht so sehr groß interessiert hatte. Was sollte sie schon dazu sagen, dass hier eingebrochen wurde? Diese Gesellschaft provozierte es doch mit ihrer Eingeschlossenheit. Da musste man doch irgendwann auf dumme Ideen kommen. Aber nun... "Das... das kann doch dein... ihr im Ernst sein! Er..." Vor ihrem Auge flackerte Roys Ich in der Welt die Niemals war auf und sie schluckte. "... Was passiert jetzt mit ihm?"
Was jetzt mit ihm passieren würde? Noctis' Blick wurde einen Moment lang nachdenklich. "Auf jeden Fall ist er seinen Job los, soviel kann ich euch versprechen. Generell stehen auf Einbruch mit Diebstahl von dieser Schwere Bewährungs- oder Freiheitsstrafen aus. Da er so gesehen schon auf Bewährung war...naja..."
Riku: "Und...Verrat kommt auch noch dazu, oder? Schließlich hat er zumindest dazu beigetragen, dass teilweise geheime SEED Berichte an den Feind gehen."
Noctis: "In der Tat...für diese Art von Verrat kann er schlimmstenfalls aus allen Welten, die zu unserem Bund gehören, verbannt werden. Aber ganz ehrlich...dieses Gesetz wollte ich schon lange ändern und etwas abschwächen. Verbannung klingt immer so...altbacken." Während er den letzten Teil sagte, massierte er sich etwas die Schläfen. "Oh, und wenn wir nicht schnell in die Werkstatt gehen, verfällt Leon vielleicht noch in Selbstjustiz. *hust*"
Riku: ._.''
So war es aber nicht. Genau genommen blieb Leon eigentlich ziemlich professionel...auch wenn es oben bei seinem Grummeln anders geklungen hatte. Ganz unkompliziert (*huust*) hatte er ihn mithilfe eines gekonnten 'Polizeigriffs' festgenommen, schon mal mündlich gefeuert und quasi nur darauf gewartet, dass Noctis endlich nachkäme. Roy selbst war, wenn man es so nahm, auch ziemlich...ruhig. Natürlich, wenn er sich anstellen würde, würde es die Sache ja auch nicht besser machen.
Roy: "Es ist ja nicht so, dass ich was davon geklaut hätte. Vom Prinzip her bin ich nur mitgegangen."
Leon: "Deine Ausreden kannst du für dich behalten. Ah, Noctis!"
Noctis: "Ich hab mir erlaubt, Riku und Shania mitzubringen. Ich denke, sie haben ein gewisses Mitspracherecht, was die Strafe angeht."
Leon: "...."
Roy: "Nicht dass es so viel Auswahl gäbe. Er hat grad schon alles hochgerechnet. Um die 5 Jahre Knast oder Verbannung mit 'Vogelfrei'-Befehl, sollte ich auch nur daran denken, Traverse noch mal zu betreten.", murmelte er monoton und verdrehte die Augen.
Als Shania und Riku ankamen war Roy schon in Leons Polizeigriff 'gefesselt' und eigentlich schon an den Pranger gestellt, was Shania offensichtlich ziemlich schockte. Es dauerte auch keine 2 Minuten da hatte sie sich auch schon zu Wort gemeldet und ihren Unmut kund getan. "... Ich dachte immer bei euch sieht das anders aus in solchen Situationen... Leon, er kann hier nicht verschwinden oder wegrennen und überhaupt sieht er auch nicht so aus als würde er das tun, also lass ihn doch los! ..." Shania verschränkte die Arme und versuchte die Lust Leon einen feurigen 'Schnippser' zu verpassen zu unterdrücken. "Und überhaupt, was ist mit gleiche Chance für alle, hat er nicht auch das Recht zu erklären warum er das gemacht hat? Das interessiert euch komischerweise vielleicht nicht, aber mich würde es schon interessieren!" Shania klang in keiner Weise wütend oder aggressiv, eher... verwirrt. Hatte sie sich nicht Mühe gegeben und alles mögliche über die hießigen Gegebenheiten gelesen, studiert und gelernt und nun... das alles wurde ja garnicht umgesetzt! Sie schüttelte etwas den Kopf, ging zu Leon und drückte seine Arme nach unten, damit sie Roy frei gaben.
Leons Augen verengten sich ein gutes Stück, als Shania anfing zu sprechen...oder besser gesagt ab dem Teil mit 'Chancen für alle' (Riku im Hintergrund schien etwas kleiner zu werden xD). Natürlich, irgendwo hatte sie sicherlich Recht und alles aber....NEIN, es interessierte ihn wirklich nicht. Roy hatte hier eingebrochen und wichtige Dokumente scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken verschwinden lassen! Von den Waffen, dem Material und den Werkzeugen ganz zu schweigen...
Und als wäre das alles nicht genug, drückte Shania dann auch noch seine Arme nach unten und befreite Roy damit.
Roy: "Puh...schon wirklich. Das mit den Portalen oder so kann ich nicht mehr und wo soll ich schon zu Fuß hin?"
Leon: "Hmpf..."
Noctis: "Wie auch immer. Hast du vor, uns deine Sicht der Dinge zu erklären?"
Roy: "Es ist ja nicht so, dass es was ändert. Aber gut. Ja, ich bin hier eingebrochen, nein, ich hab weder die Waffen, noch die Materialien noch das Werkzeug auch nur angefasst."
Leon: "Und die Berichte?"
Roy: "Da hab ich die erste Seite überflogen. Und dann waren sie auch schon weg."
Noctis: "Und was hat dich dazu getrieben, wo du doch weißt, dass du dir sowas eigentlich nicht erlauben dürftest?"
Auf diese Frage antwortete er nicht. Sah nur mit einem gewissen...'Trotz' zum König.
Riku: "...Der Kick.", murmelte er leise, Roy genau musternd.
Leon: "...Der Kick?", wiederholte er nüchtern.
Riku: "Ja. Der Drang danach etwas riskantes, verbotenes zu machen. Nicht jedes Verbrechen wird aus dem Willen heraus, etwas böses zu tun oder Schaden anzurichten, begangen."
Leon: -_-
Roy: "So ähnlich könnte man es ausdrücken."
Leon: /"Und ich würde es eher als Sehnen nach der Dunkelheit verschreiben..."/
Shania sagte nichts mehr als Roy schließlich antwortete. Sie sah ihn nur an und sagte nichts. Man musste kein Psychologe sein um zu erkennen dass sie enttäuscht war. Nicht enttäuscht in dem Sinne wie Noctis es von Gracia war... eher so, wie... naja. Eine sehr enge Freundin vielleicht.
Unterdessen erhob sich Gracia von ihrem Flecken Teppich und schlich durch die Tür hinaus. Sie hielt das nicht aus, sie musste einfach sehen was passierte. Ohne zu wissen woher sie es wusste schlich sie leise Richtung Werkstatt und öffnete von allen außer vielleicht von einem unbemerkt die Tür und blieb in dieser stehen. Ihren Blick auf Roy geheftet. Ein Stück weit entschuldigend, zum Großteil aber sehr sicher. Sie schluckte etwas und hoffte, dass sie auch weiterhin unbemerkt bleiben würde.
Die Enttäuschung, die von Shania...irgendwie ausging, war so gesehen...weder ungewöhnlich für Roy, noch irgendwie stark 'beeinflussend'. Es war ja schließlich klar, dass jeder nach so einer Aktion entweder sauer oder enttäuscht war. Wenn er um sich schaute, war das auch so....mit Ausnahme von Riku. Der sah...relativ neutral aus, konnte man fast sagen. Ein bisschen nachdenklich vielleicht. Aber nicht sonderlich verurteilend, wütend oder enttäuscht.
Von Gracias Hinzukommen hatte - wie sie es gewollt hatte - eigentlich niemand wirklich etwas mitbekommen. Mit Ausnahme von Roy, der durchaus beim 'zwischen Noctis und Riku Hindurchgucken' die Tür hatte aufgehen sehen und schlussendlich auch, dass Gracia in dieser stand. Aber er wandte sich schnell genug wieder ab und sah zwischen den anderen umher. "Also..?"
Noctis: "Mh...immerhin war er ehrlich, oder?", meinte er mit verboten ruhiger Stimme.
Leon: "..." /"Fall mir nicht auch noch in den Rücken..."/ "Frech ist wohl eher der richtige Ausdruck.
Noctis: "Vielleicht sollten wir einfach mal in Ruhe darüber diskutieren. Außerdem sollten wir auch auf die anderen Täter warten, meinst du nicht? Und bis dahin...", jetzt wurde seine Stimme wieder richtig fest, "...verhänge ich dir überwachten Hausarrest. Überwacht im Sinne von: Ich überwache dich ebenfalls." ...Das war Versprechen und Drohung gleichzeitig.
Roy: "Und sollte ich mich nicht daran halten?"
Leon: "Das werden wir ja sehen, wenn es soweit ist, oder?", grummelte er. Jap, man merkte, dass ihm das eindeutig viel zu wenig war.
Roy: "Ab sofort?"
Noctis: "Ab sofort, ja. Riku, würdest du bitte...?"
Im nächsten Moment wurde Roy schon von Dunkelheit umschlossen und verschwand. Ganz zu Leons Missgunst...man wusste ja, wie er diesen Dingern gegenüber stand.
Noctis: "So...und da es sich bei einem Kaffee am besten über sowas diskutieren lässt, würde ich sagen, dass wir uns einen solchen jetzt holen sollten." Noch bevor Leon etwas darauf antworten konnte, waren er und der König verschwunden.
Noch bevor sich die anderen mit zum Gehen gewandt hatten, war Gracia ebenfalls verschwunden. In Leons Büro. Sie wusste dass ihr Vater nicht einfach so mitten im Büro auftauchen würde. Dafür war zu... nun ja... nobel. Sie schaffte es gerade noch bis zum fenster, durch welches sie sah, als Noctis und Leon durch die Tür hinein kamen. Gracia sah nur kurz zu ihnen und dann gleich wieder weg. Was sollte sie schon sagen? Eigentlich war ihr noch weniger nach Reden zumute als sonst schon. "... Leon, ich... ich wollte dir auch nochmal sagen, dass... dass es mir Leid tut. Es ist meine Schuld, dass das alles so passiert ist." Sie sah kurz zu ihm, lies dann den Kopf wieder hängen und sah zu ihrem Vater. "... Dad... braucht ihr mich jetzt hier noch? Ich... ich würde sonst heim gehen..." /"... Nicht noch mehr Schaden anrichten."/ Ein wenig sah man ihr diesen Gedanken an.
Shania wandte sich - nachdem die anderen verschwunden waren - Riiku zu. "Komm... wir sollten wieder vor gehen, damit wir da sind, wenn Leon irgendwelche Aufgaben für uns hat... und wenn nicht können wir wenigstens mit auf Gwen und Jacy aufpassen..."
Den gesamten Fußmarsch von der Mensa zurück in sein Büro hatte Leon seine Meinung zu der viel, viel zu milden Strafe aus tiefster Seele Kund getan, konnte man sagen. So sehr, dass es Noctis fast schon wieder belustigte.
Noctis: "Es ist ja erstmal nur vorübergehend. Ich hab nie gesagt, dass es dabei bleiben wird."
Leon: "Bei seinem unverschämten Glück wird es das."
Noctis: "Das denke ich nicht. Du wirst mich sicher jeden Tag daran erinnern."
Darauf konnte und wollte Leon nichts mehr sagen. Also waren sie verstummt, als sie sein Büro schließlich betraten. Gracia stand am Fenster, sah die beiden kurz an und wandte sich dann erstmal wieder ab. Und dann, plötzlich, entschuldigte sie sich, was Leons Augenbrauen in die Höhe treiben ließ. Ihre Schuld?
Leon: "Deine Schuld?"
Noctis: "Lange Geschichte. Später vielleicht."
Leon: "...Nicht nötig. Was auch immer hinter der Entschuldigung steckt, Gracia, deine Schuld ist es nicht, wenn Roy sich für sowas entscheidet."
Noctis: "...Wo er Recht hat. Die endgültigen Entscheidungen trifft jeder allein und im Stillen." Er schien wieder ruhiger als vorhin...obwohl seine Enttäuschung natürlich noch nicht verebbt war.
Auf ihre Frage, ob sie hier noch gebraucht würde sowie den Gedanken, den man ihr als Vater natürlich irgendwo ansah, schüttelte er etwas den Kopf. "Nein, ich denke, für heute reicht es. Soll ich Sharlyn anrufen?"
Riku: /"Ich glaub von Leon muss man heute mit nichts mehr rechnen."/ Dennoch nickte er und die beiden gingen dann ebenfalls. Selbst wenn vom Chef nichts mehr kam, es gab ja trotzdem genug zu tun. Und sei es eben 'nur' auf Gwen und Jacy aufpassen....was definitiv noch zu den schöneren Aufgaben gehörte.
Zuhause angekommen stand Roy mitten im Wohnzimmer. Er ließ einen kleinen Pfiff raus und sah um sich. Die Strafe schien im Moment sehr viel 'lahmer' als ursprünglich erwartet. Und er hatte mit mehr gerechnet, grade unter Leon. Da schien Hausarrest mit ein bisschen Beobachtung durch Noctis ja wirklich wie...nichts. Andererseits konnte so viel Freizeit auch ziemlich schnell langweilig werden, das kannte er auch schon.
Aber für den Moment würde Roy sich nicht beklagen. Nope, er ging lieber in sein Zimmer, (verräumte den verdammten Kasten), lümmelte sich aufs Bett und fing an, irgendwas zu zeichnen. Wie immer.
Gracia schüttelte auf die Frage ihres Vaters mit dem Kopf und wandte sich ihm und Leon dann offen zu. "Na dann... uhm... würde ich mich verabschieden. Auf Wiedersehen, Leon. Bis nachher, Dad..." Sie klang immernoch kleinlaut und genau dieser Eindruck hing ihr hinterher, als sie mit einem leisen 'Plopp' in einer Lichtkugel verschwand.
->
Der Tag verging dann eigentlich auch relativ schnell, ohne dass noch groß etwas passierte. Die SEEDs hatten noch genug zutun damit, den Schaden zu analysieren und alles wieder in Ordnung zu bringen, als dass sie heute schon die Untergrundarena hätten stürmen können. Allgemein waren die Gemüter noch zu erhitzt, woraufhin Leon irgendwann auf seine Frau hörte und alle nach Hause schickte. Alle, außer die A-Ränge, die ihm noch bei dem Papierkram helfen durften. Noctis ging dann auch recht schnell zurück nach Gaya.
So kam es, dass Roy bei sich zuhause relativ unbeobachtet war. Er malte und war in diese Tätigkeit - wie immer - sehr vertieft. So bemerkte er Azaela auch erst, als diese ihm ihre kühlen Hände auf die Schultern legte und sie sanft über seine Brust nach unten strichen. "Mmmh..."
Genau vier Stunden lang hatte Rinoa mit Engelszungen auf ihren Mann eingeredet, er solle die anderen doch endlich nach Hause schicken, da es heute keinen Sinn mehr machte, sie hier zu halten. Die Konzentration war gleich null ebenso wie der Arbeitswille. Ausnahmsweise hatten die SEEDs dann auch Glück, dass ihr Chef mal auf seine Frau hörte. Zumindest die SEEDs, die nicht vom A-Rang waren. Denn die hatten die 'freudige Aufgabe' beim Papierkram mit anzupacken. Und wenn man eben diesen genauer betrachtete, wusste man gleich, dass der Feierabend noch in weiter Ferne war...
Kühle Hände waren es, die Roy nach Stunden des Zeichnens dazu brachten, den Bleistift still in der Hand zu halten. "Es muss ja echt unheimlich langweilig in DWDNW sein..." Er drehte sich ein Stück zu ihr um. "War nicht das Intelligenteste von dir, her zu kommen. Schließlich bist du die einzige, die sie normalerweise nicht einfach so kriegen würden. ...Aber naja, man soll sich über gute Gesellschaft nicht beschweren, oder?"
Obwohl man es vielleicht anders erwartet hätte, wandte er sich anschließend wieder etwas ab und machte einfach weiter. "Fand er die Infos aus den Berichten zumindest hilfreich? Hab deshalb schließlich meinen Job verloren." Dass er letztere Tatsache nur bedingt bedauerte, war ganz eindeutig rauszuhören.
Sera hatte eigentlich die nacht wieder in der Basis bleiben wollen. Allerdings wurde solange auf sie eingeredet, bis sie schließlich doch heimgegangen war. die Papiere für Gwen hatte sie noch schnell abgegeben und war dann mit eben dieser in Richtung zu Hause gegangen. Wieder hatte sie Kairis Worte im Kopf nd fragte sich immerwieder, ob man ihre wohnung wirklich als "Bruchbude" bezeichnen könnte. Als sie schließlich in der Tür stand wusste sie die Antwort: ja, man konnte es. Allerdings war es eine sehr schöne Bruchbude, wenn man Sera fragte. das Aus war an sich ähnlich wie ein Fachwerkhaus gebaut. nur annstatt Lehm waren Steine verwendet worden. Womit Sera sich zumindest keine Sorgen darum machen musste, dass sie die Wände anders isolieren musste, weil es sonst zu kalt gewesen wäre für ein Kind, ohne Göttin in sich. Außerdem, wenn man von dem ziemlich abgenutzten Dielenboden und der alten Holzbalken, die vielleicht einige Schplitter aufwiesen, absah war alles an sich Kinderfreundlich. Ohne an das allgemeine Chaos zu denken.
Gwen schien sich zumindest zu freuen. Vorsichtig lies Sera sie auf den Boden und sah zu, wie Gwen los tibbelte um ihre erkundungstour zu starten. Sera lächelte als sie das beobachtete. /"Gott sei dank kannst du schon laufen..."/
(La Sirene: "He he he..."
Sera: "... ... was?"
La Sirene: "Viel Spaß beim Aufräumen!"
Sera: "..."
La Sirene: "ich meins ernst! Mal überlegen, du hast jetzt mehr als ne woche woanders gewohnt, davor war das aufräumen auch schon überfällig gewesen, weil Kairi irgendwann keinen Bock mehr hatte für dich aufzuräumen und deswegen auch wieder ausgezogen ist..."
Sera: -.- "ich habs ja kapiert!"
La Sirene: "Schön!")
Sera konnte das breite Grinsen der Göttin quasi direkt vor sich sehen. Ruhig begann sie aufzuräumen, während Gwen versuchte überall draufzuklettern, was ihre Köpergröße hergab.
"Mh... Thadras hat es mir gesagt, deswegen bin ich hier..." Azaelas Hände zogen sich zurück und sie lies tatsächlich etwas den Kopf hängen. Auch ihre Stimme hörte sich wirklich etwas betrübt an, als sie schließlich antwortete: "Es tut mir wirklich leid, ich habe nicht damit gerechnet, dass deine Freundin es tatsächlich durchzieht und alles erzählt... gibt es vielleicht irgendetwas was wir für dich tun könnten? Oder ich für dich tun kann? Um irgendetwas wieder gerade zu rücken? Du kennst unsere Möglichkeiten... du musst nur etwas sagen." Sie stieg vom Bett runter und kniete sich stattdessen neben ihn. Den Blick direkt zu ihm hoch gerichtet. Tatsächlich sah sie nun - trotz ihres betonten Dekolltées, dem engen T-Shirt, dem kurzen Rock und den Overkneestiefeln - ziemlich brav und beinahe adrett aus. "Was genau haben sie dir denn nun eigentlich für eine Strafe auferlegt?"
Vorerst ohne noch mal zu ihr zu sehen schüttelte Roy etwas den Kopf in Bezug auf ihre Entschuldigung. "Ich schon, von daher. Wenn Gracia etwas sagt, dann tut sie es auch. Ist ja schließlich...", er drehte den Stift einmal zwischen den Fingern und verzog leicht das Gesicht, "...ihre Pflicht." Das letzte Wort klang recht düster...vielleicht fast etwas 'verachtend'. Nicht unbedingt was gegen Pflichten an sich...höchstens gegen das immer, stets und ständige perfekte Einhalten von ihnen....oder sich hinter ihnen Verstecken...
Azaelas Fragen dann, ob sie vielleicht irgendwas tun könnte(n) und was denn genau seine Strafe war, blieben einen relativ langen Moment unbeantwortet. Vermutlich einfach deshalb, weil Roy sich erstmal daran gewöhnen musste, dass sie - neben ihm kniend - ziemlich...brav und so gar nicht...wie normalerweise wirkte.
"Außer dass ich arbeitslos bin...Hausarrest mit 'königlicher Überwachung'...solange sie sich noch nicht einig sind, ob sie mich verbannen oder ins Gefängnis werfen sollen. Lächerlich, oder?" /"Bei Thadras gäbe es für nen vergleichbaren Fall ein bis zwei Tage Zone und/oder ein bisschen Folter durch seine Dunkelheit. Fertig. Mh...oder den Tod, bei Verrat..."/ Den Gedanken daran abschüttelnd drehte er sich jetzt erst wirklich zu der Blondine um. "Ein bisschen Gesellschaft wäre während dieser Zeit vielleicht nicht schlecht. Du schuldest mir von gestern sowieso noch was..."
Seinen Worten folgend lehnte er sich weiter zu ihr, bis seine eigenen ihre vollen Lippen trafen.....wie in alten Zeiten...
Knapp eineinhalb Wochen später kam der Tag, den zumindest Leon ununterbrochen herbeigesehnt hatte. Er und Noctis hatten sich entschieden. Jetzt, wo alle anderen verurteilt waren (die Arena gestürmt und das Diebesgut zurückgebracht wurde...sofern es nicht schon verhöckert wurde), waren sie sich einig geworden, dass die Strafe weitestgehend einheitlich sein sollte. Oder kurz um: 5 Jahre schwedische Gardienen in Gaya.
Eineinhalb Wochen, in denen Rikus Haus trotz dessen angenehmer Größe, Ausstattung und...teils intensiver Gesellschaft auch schon anfing, einem Gefängnis zu gleichen. Eine Tatsache die, gekoppelt mit gewissen Umgängen...nun ja...nicht besonders positiv war.
Heute waren ausnahmsweise sowohl Riku als auch Shania zuhause. Wahrscheinlich ein Ausgleich für den Tag, wo die A-Ränge den Papierkram erledigen mussten. Ein Tag für sich quasi...und ein Tag, den Jacy mal nicht in der Basis oder bei Aerith verbringen musste nachdem Roy sich geweigert hatte, auf den Kleinen aufzupassen.
Aber es sollte auch alles andere als 'ruhig' werden...wie auch sonst? Kurz vor 12 Uhr klingelte es an der Tür, die dann von Shania geöffnet wurde. Leon. So triumphierend grinsen, wie schon eine ganze Weile nicht. Riku, der mit Jacy auf dem Boden gesessen und gespielt hatte, stand sofort auf und salutierte...schluckenderweise.
Roy hingegen, der quer auf dem Sessel saß, schien überhaupt keine Notiz von seinem ehemaligen Chef (und den zwei SEEDs, die noch dabei waren)zu nehmen.
Leon: "Ihr könnt euch sicher denken, warum ich hier bin. Wir sind zu einem Urteil gekommen."
Riku: "Welches wäre...?"
Leon: "Roy wird für den Einbruch und dem schweren Diebstahl - wie auch der Rest der Bande - zu fünf Jahren Haft im gayanischen Gefängnis verurteilt. Ohne weitere Strafverhandlung."
Vom Sessel war ein trockenes, humorloses, leises Lachen zu hören, mit welchem Roy aufstand. "Fünf Jahre Haft? In Gaya?", wiederholte er während er sich etwas streckte...und leicht grinste.
Unbeeindruckt von den auf ihn zukommenden SEEDs hob er die Arme ein Stück hoch und zuckte leicht die Schulter. "Ich glaube eher nicht." Dann trat er zwei Schritte zurück, wobei der zweite direkt in ein Portal ging, das sich - fast schon wie gerufen oder geplant - hinter ihm geöffnet hatte.
(--> DWDNW)
Man kam nicht umhin sein gesamtes Auftreten jetzt im Nachhinein als...'provozierend' und frech anzusehen.
Leons linkes unteres Augenlid zuckte etwas...und man konnte richtig dabei zusehen, wie die Zornesröte in seinen Kopf schoss....
Riku hingegen sah mit einem...leicht entglittenen Gesichtsausdruck auf die Stelle, wo Roy bis eben war. Nur sehr langsam wandte er sich kurz zu Shania und dann zu seinem Chef um.
Leon: "Bringt.ihn.zurück!", presste er zwischen seinen...eigentlich komplett geschlossenen Zähnen hindurch...
Shania hatte die 1 1/2 Wochen die Roy unter Hausarrest war nur mit größtem Unmut wahrgenommen. Er war unnahbar geworden. Unnahbar, aufmüpfig, frech... undankbar und beinahe bösartig. Er verschloss sich immer mehr, bis selbst Shania - die mit ihm von allen eigentlich immer am besten reden konnte - nichtmehr an ihn ran kam. Es viel auf, wie er sich in seinem Zimmer einschloss... und als er sich schließlich weigerte auf Jacy aufzupassen war zumindest ihr klar, dass etwas schlimmes in ihm vorgehen musste. Immerhin war sie von den Leuten in Traverse die einzige, die Roy in seiner Zeit bei Thadras in irgendeiner Weise gekannt hatte. Und nun... hatte er mit dieser Person wieder erstaunliche Ähnlichkeit angenommen.
Dieses schlechte Gefühl wurde bei Leons Ankommen an ihrem Haus natürlich sofort wieder wach gemacht. Während Riku sofort salutierte, sie selbst wenigstens mit einiger Verspätung ein legeres 'n Morgen rausbrachte, regte Roy sich nciht mit einer Faser seines Körpers aus dem Sessel. Leon verkündete das Urteil, während Shania ihn genau beobachtete. Und bei dieser einen kurzen Bewegung mit dem Arm, diesem Zucken in der Shculter hatte sie einen Schritt nach vorne getan, ein erschrockenes "Roy!" hervor würgen können... und dann war der Junge auch schon in einem schwarzen Portal verschwunden. Shania stand da wie gelähmt und starrte auf die Stelle wo Roy bis eben noch gestanden hatte. Ihr Blick traf sich dann zeitgleich mit dem von Riku, folgte diesem jedoch nicht zu Leon, sondern verharrte auf ihm. "Er... er ist..." Leons Befehl hörte sie eigentlich garnicht, versuchte die Frau doch einmal mehr dem beinahe unwiderstehlichen Drang ihren Chef zu verprügeln niederzukämpfen. "... Er... er hat es nciht geschafft... Riku..." Ohne groß darüber nachzudenken, schickte sie Leon ganz unkonventionell mit einem Schlenker ihres Armes aus dem Haus und lief in Rikus Arme. Bittend hielt sie sich an ihm fest und sah zu ihm hoch. "... Wir... wir müssen ihm helfen.... bitte!"
Genau in dem Moment, in dem Leon vermutlich nur noch einen Atemzug davon entfernt war, Beschimpfungen, Befehle und was weiß der Teufel was rauszubrüllen, während er nebenbei vor Wut das ganze Haus auseinander nehmen würde, hatte Shania ihn verschwinden lassen. Und so musste ein Teil der Docs unter seiner SEHR schlechten Laune leiden. Bis er sich...minimal beruhigt hatte und er versuchte, in Gaya anzurufen. Niemand im Schlossparlament ging ran, was sein Gesicht perfekt auf >.< passen ließ. Der zweite Versuch - Genesis' Wohnung - hatte dann aber zumindest Erfolg. Mit wem genau er da aber gesprochen hatte, hatte er nicht wirklich mitbekommen und es interessierte ihn auch nicht...
Riku indes hatte zwar seine Arme um Shania geschlossen, sie aber weder angesehen noch auf ihre Bitte geantwortet. Eine ganze Weile lang...oder schien es eigentlich nur so lange? Er versuchte, darüber nachzudenken. War es noch möglich, ihm zu helfen? Würde man ihn irgendwie wieder so weit zurück ins Licht holen können...? Und selbst wenn...würde man ihn dann dort halten können? Mit fünf Jahren Gefängnis im Hinterkopf schien es ziemlich unwahrscheinlich. Aber trotzdem...wollte irgendwas in ihm den Jungen nicht einfach aufgeben...
"Er hat einen Weg gewählt, für den sich nicht sein Herz sondern lediglich seine Erinnerungen entschieden haben...Er ist also nicht verloren."
Leon hätte sich vermutlich wieder beschwert, dass er mit seinen 27 Jahren nicht wie ein uralter Kerl sprechen solle, bloß weil ihm 'das Schlüsselschwertmeister-Sein mal wieder zu Kopf steigt'. Aber wer die Bedeutung dieser Worte verstand, der wusste, dass es eigentlich eine Kampfansage war. Eine Ansage, die für diesen Riku, den eigentlich recht zusammengestauchten SEED, fast schon untypisch war.
Shania sah zu Riku auf und verstand seine Ansage auch wirklich als kämpferisch anstatt auf Leons Art und Weise. Innerlich erleichtert, aber gerade nicht zu einem Lächeln fähig, sah sie ihn an und gab ihm schließlich einen vorsichtigen Kuss auf die Wange. "Das denke ich auch... danke... wir müsse es versuchen." Shania drückte sich von Riku weg und lies ihre Hände über ihr Gesicht fahren. "... Wir müssen einen Weg finden wieder an ihn ran zu kommen... irgendwie... aber..." Sie sah wieder zu dem weißhaarigen Mann, dessen Blick auch nachdenklcih wirkte. "... aber ohne uns selber in irgendeiner Weise Thadras annähern zu müssen. Es ist klar, dass er dahinter steckt."
Ein leises Geräusch ließ Sakura erwachen. Zumindest ein bisschen. Eben noch hatte sie einen schönen Traum gehabt..... etwas mit einem blonden Prinzen, der wie im Märchen auf einem Balkon stand und den ein sanfter Kaffeeduft umwehte.... Der Prinz drehte sich um und ging in ein Zimmer hinein, das ihrem ziemlich ähnlich sah. Er beugte sich hinab und flüsterte etwas, während er ihr einen sanften Kuss auf die Wange gab.... Im Halbschlaf drehte sie sich auf den Rücken und überlegte, was davon wirklich geschehen war. Schließlich schlug sie die Augen auf und setzte sich langsam auf, während sie ihr Haar aus dem Gesicht strich. Es war schon ziemlich hell im Zimmer, obwohl die Vorhänge noch halb zugezogen waren. Was war das für ein Duft? Es roch nach Kaffee! Neben ihrem Bett entdeckte sie ein wunderschön hergerichtetes Frühstück, mit Brötchen und allem drum und dran. Dann fiel ihr Blick auf die Blume... und einen Brief. Sie musste nicht überlegen, von wem das wohl sein konnte.... Nur dass es zu schön wäre um wahr zu sein! Schlief sie noch? Wenn ja, war es ein wundervoller Traum und sie hatte nicht vor, aufzuwachen. Sie löste das Band, mit dem der Brief, der an die Vase gebunden war und fing an zu lesen.
Wie könnte es auch anders sein.... Er entschuldigte sich nochmal und schrieb über gestern.... als sie auf dem Balkon standen... und über die anderen Tage, an denen sie zusammen gewesen waren. Und wie schön es gewesen war. Und wie schön es jetzt immer noch war und sein würde. Sie seufzte. Wahrscheinlich hätte sie sich wieder zurück ins Bett gelegt und weitergeträumt, wenn da nicht dieses verheißungsvolle Frühstück gestanden hätte, das ihr irgendwie sagte, dass das alles wahr war. Also fing sie mit einem Lächeln im Gesicht an, zu essen.
Es war bereits Abend, als Alex wirklich in Traverse auftauchte. Er sah etwas lädiert aus - als hätte er mehrere Tage nicht geschlafen - aber sonst ging es ihm gut. Ohne groß darüber nachzudenken ging er zu dem Haus, welches Maron und Sakura bewohnten. Sakura. Zu genau der wollte er gerade. Er stand vor der Tür, klingelte und hoffte inständig, dass Maron und Chris noch weg waren. Was er jetzt am wenigsten gebrauchen konnte waren irgendwelche Fragen.
Sakura war gerade in ihrem Zimmer und machte sich fertig zum Schlafengehen, als es klingelte. Das war wahrscheinlich Maron, die heute mit Chris unterwegs gewesen war.... wer würde sonst so spät noch zu ihnen wollen? Aber sie hatte doch einen Schlüssel und würde es normalerweise nicht draufankommen lassen, Sakura womöglich aus dem Bett zu klingeln. Wahrscheinlich hatte sie mal wieder ihren Schlüssel verschlampt, was ihr in letzter Zeit öfter vorkam, und wollte nicht durchs Fenster einsteigen....
Sakura zog sich eine Strickjacke über, ging die Treppe hinunter und öffnete die Haustüre einen Spalt, bevor sie Alex erkannte. Sie lächelte und machte die Tür ganz auf, um ihn reinzulassen. Als das Licht im Haus sein Gesicht erhellte, nahm ihr Blick einen besorgten Ausdruck an.
"Was ist passiert?" Erst jetzt fiel ihr Alex' Schwert in seiner Hand auf, das er aus irgendeinem Grund mitgebracht hatte. "Du siehst blass und müde aus... Setz dich erstmal. Ich hol dir ein Glas Wasser." Sakura bugsierte Alex auf die Couch, holte besagtes Wasser und setzte sich dann neben ihn. Sie war ganz in ihrem Element, als sie ihn erneut besorgt betrachtete und dann wie selbstverständlich seine Hand nahm.
In der Nähe der SEED-Basis indessen schlenderte ein rothaariger Mann in einem unordentlichen Anzug, den man als Turk erkennen konnte, lässig die Straßen entlang: Reno. Es war zwar schon spät, aber das würde ihn nicht davon abhalten, seine Arbeit zu machen. Vor allem wenn er gute Nachrichten zu überbringen hatte - und ausnahmsweise mal niemanden zwingen musste bei ihnen anzufangen.....
In einer besonders dunklen Gasse schließlich kreuzte sich sein Weg mit Leon. Reno grinste und Vor- beziehungsweise Schadenfreude kam in ihm auf, wenn er daran dachte, wie er ihn bald würde ärgern können.... "Yo Leon! Lange nicht gesehen! Sag mal.... weißt du wo sich Chris gerade rumtreibt?" Seine Augen blitzten schelmisch auf, als er sich über Leons Blick amüsierte.....
Der gesamte Tag war ein einziger Reinfall gewesen. Angefangen frühs mit der Post. Ein Brief...ein BLITZERbrief. Natürlich an ihn gerichtet für das Datum, an dem Chris das Auto genommen hatte. Sogar nach Toleranzabzug noch über 10 km/h zu schnell. Die letzte Bußgelderhöhung war ziemlich deutlich zu sehen. Im darauf folgenden Streit hatte sich auch Rinoa wieder mit eingemischt, was dazu führte, dass auch ihre Laune den ganzen Tag über im Keller war. Fantastisch. Noch mehr, wenn man nun mal mit ihr zusammenarbeitete und sie es nicht einsah auch nur ein Wort mehr mit ihm zu wechseln als nötig.
Dann ging es in der Basis an sich drunter und drüber. Rei kam vorbei, sie hatten eine Telefonkonferenz mit Genesis. Aber alles half nichts, es normalisierte sich einfach nichts wirklich....
Kein Wunder also, dass er am Abend mal ganz allein und für sich durch Traverse lief. Dabei nahm er auch Wege, Straßen und Gassen, die er schon sehr, sehr lange nicht mal mehr gesehen hatte. Auf der Suche nach Ruhe schienen sie ihm einfach am besten.....
...weit gefehlt...
Denn genau hier war es, wo er auf...diesen Abschaum traf. Schon von Weitem hatte er die stechendroten Haare gesehen und erkannt. Seine Miene hatte sich augenblicklich verfinstert. Und es wurde nur noch schlimmer, als der Mann ihn noch ansprach...und nach Chris fragte.
/"Es hätte ruhig noch länger sein können..."/ "Ich wüsste nicht, was du von meinem Sohn wollen solltest, Reno." Den Namen sprach er mit der größten Abneigung aus. "Oder sind die Turks neuerdings für das Eintreiben der Straßenverkehrsbußen zuständig? Dann helf ich natürlich gerne weiter...*hust*"